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Oetinger, Friedrich Christoph |
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Oetinger, Friedrich Christoph (17o2-1782), evang. Theologe, Begründer einer platonisch beeinflußten »emblematischen Theologie«, er beschäftigte sich intensiv mit kabbalistischen Studien und systematisierte Böhmes theosophische Gedanken evang.-theologisch. Seine Arbeit über die »Lehrtafel der Prinzessin Antonia« ist der letzte bedeutende Versuch einer Christi. Kabbala. Wenig Beachtung fand bislang Oe.s Stellung zur Alchimie. Er fand zwischen den beiden Möglichkeiten, die Alchimie nur als vorwiss. Chemie zu sehen oder sie wie Jung symbolisch-ps. zu betrachten, einen Mittelweg: Unter Emblem versteht er »ein aus den sichtbaren Geschöpfen genommenes Bild, welches teils unsichtbare, teils andere, sichtbare, Dinge bezeichnet«, danach ist emblematische Theologie eine »Wissenschaft, das Unsichtbare aus den sichtbaren Geschöpfen durch den Verstand zu ersehen und die ewige Kraft und Göttlichkeit aus der Natur zu erblicken«. Oe. schreibt, daß er neben seiner Tätigkeit als Pfarrer alchimistische Texte las: »Die Autoren las ich Jahr und Tag, ohne daß ich einen Grund des Zusammenhangs gefunden; endlich aber fand ich den Grund, damit ich nachher sicherer experimentieren konnte: Die Philosophie der Adepten hilft ungemein viel zu der Physik der heiligen Schrift, und diese trägt viel bei zur Erkenntnis der heiligen Schrift selbst.« (Eh-mann 1859: 583 f.) »Es gibt freilich viele Adepten, die nur die Absicht haben, Gold zu machen, und nicht weiteraufsteigen. Ich aber habe in der Chemie die Theologia emblematica zum Grunde und überlasse Gott den Ausgang.« Denn: »Chemie ohne Betrachtung der Werke Gottes ist eine Küchenarbeit.« Oe. hält also daran fest, daß das in der Alchimie Erfahrbare nicht intellektuell erbracht werden kann: Die Ausübung der alchimistischen Operation bewirkt die (gottgeschenkte) Erkenntnis. |
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