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Reinkarnation

 
       
  Reinkarnation, lat.: »Wiederzufleischwerden«; Bez. für die Wiedergeburt oder Seelenwanderung, d. h. für die Vorstellung, daß der Mensch nach seinem Tod in eine neue Existenz eintritt (zu Gruppenreinkarnation Guirdam). Damit ist der Glaube verbunden, daß gute Taten Karma) zu »guten« Wiedergeburtsformen führen, während schlechtes Handeln zu entsprechend leidvollen Seinsformen führt. Zu den möglichen Wiedergeburtsformen gehören auch Tiere, Pflanzen, aber auch Höllenwesen und Götter. Jeder Mensch hat die R. schon unzählige Male erlebt. Diesem Kreislauf (skrt.: samsara) von Geburt und Vergehen zu entrinnen, ist das Ziel aller Weltreligionen Asiens (Hinduismus, Buddhismus). Ähnliche Vorstellungen finden sich auch bei den Ägyptern (ägypt. Totenbuch), bei den Pythagoräern und bei Naturvölkern. Grundsätzlich unterscheidet man zwei Formen der R.: 1. Seelenwanderung. Jedes Wesen hat eine Seele, die bei der Wiedergeburt in einen neuen Körper eintritt. 2. Im Buddhismus ist die Wiedergeburt dagegen nicht an eine Seele gebunden (Atman). Die wandernde Personalität -nicht Person, da der Buddhismus kein Ich (Atman) kennt ist ein aus Elementen zusammengesetztes Wesen, das ständigen Veränderungen unterliegt. Der Gedanke der R. war auch dem frühchristlichen Denken nicht fremd. Origenes von Alexandrien (185-254 n. Chr.) lehrte, daß die Seele schon vor der Entstehung der materiellen Welt vorhanden war. Der Sinn des Lebens besteht für ihn darin, daß sich die Seele durch viele Inkarnationen läutert und veredelt, damit sie wieder in die Gemeinschaft Gottes gelangen kann. Als Grundlage dient ihm die Bibelstelle Kor. 1,15, 36 des NT.

lateinisch Wiederfleischwerdung, Wiedergeburt der Seele. In allen asiatischen Religionen glaubt man, daß Gier und Unwissenheit dazu führen, daß man nach dem Tod immer wieder auf die Erde zurückkehren muß (Nirwana). In Europa finden sich solche Vorstellungen zum Beispiel bei den Pythagoräern (Pythagoras), bei den Christen der ersten drei Jahrhunderte und dann schließlich in der Esoterik. Während aber asiatische Gläubige das Ende der Wiedergeburten anstreben, bemühen sich viele westliche Esoteriker um immer „bessere" Wiedergeburten. Ihrer Ansicht nach sei jede Reinkarnation die Chance zur seelischen Höherentwicklung.

Siehe: Leben nach dem Tod

Reinkarnation [lat.; Wiederfleischwerdung], die Behauptung, eine individuelle seelisch-geistige Wesenheit überlebe den Tod und könne in einem Menschen oder in einem Tier wiedergeboren werden. Angebliche »Rückerinnerungen« werden als Beweis für die R. angeführt, doch können sie im Einzelfall auch als Betrug, (Selbst-)Täuschung, Leistungen eines möglichen Kollektiven Gedächtnisses, ASW oder mittels anderer Hypothesen, z. B. Besessenheit, gedeutet werden. Die R. ist Glaubensgut mancher Religionen, auch im christl. Kulturbereich anzutreffen, aber laut diristl. Dogmatik glaubensfremd. Unter den abendländischen Philosophen beschäftigten sich u. a. Empedokles, Pythagoras, Platon, Kant und Schopenhauer mit der Frage der R. - In den letzten Jahren verstärkten sich bestimmte Tendenzen, in der R. eine »transzendente Hoffnung« zu sehen, so daß dieses Thema auch zu einem wichtigen psychohygienischen Problem geworden ist. Nach wiss.stheoretischen Überlegungen gilt die R. als nicht beweisbar - einige Autoren sind allerdings anderer Meinung. Der Autor des pps. Standardwerks zur Frage der R., Stevenson (Twenty Cases Suggestive for Reincarnation, ’1967; die Fälle verteilen sich folgendermaßen: 7 Indien, 3 Ceylon, z Brasilien, 7 Tlingit [Indianer in West-Kanada], 1 Libanon), kommt nach der Analyse der von ihm untersuchten Fälle zu dem Schluß, daß die normalen und paranormalen Hypothesen nicht ausreichen, alle Phänomene zu erklären, und sieht in seinem Material Indizien für die R.shypothese: »Ich will daher offen sagen, daß nach mei- ner Meinung die R. die plausibelste Hypothese für die Fälle dieser Serie ist. Damit will ich aber nicht sagen, daß ich diese Fälle - einzeln oder insgesamt - für einen Beweis der R. halte. Ich bin sogar völlig sicher, daß sie dafür nicht in Anspruch genommen werden können ... Eine weitere Erforschung angeblicher Wiederverkörperungserinnerungen könnte wohl dazu führen, daß R. als die wahrscheinlichste Erklärung solcher Erlebnisse angenommen wird. Als Ergebnis solcher Forschungen können wir vielleicht überzeugendere Hinweise auf das menschliche Überleben des körperlichen Todes erhalten als aus allen anderen Beobachtungen. Bei mediumistischen Kommunikationen sind wir mit dem Problem konfrontiert, zu beweisen, daß ein Verstorbener weiterlebt. Bei der Analyse der Wiedergeburtserinnerungen besteht das Problem darin, zu beurteilen, ob ein heute Lebender schon einmal gestorben war. Es könnte sich herausstellen, daß dies die einfachere Aufgabe ist, die, mit genügend Eifer und Erfolg betrieben, entscheidend zur Frage des Fortlebens beitragen kann.« In Indien beschäftigt sich vor allem der Philosoph und Direktor der pps. Abteilung der Universität Radschasthan, Hemendra Nach Banerjee 1929), mit Fragen der R.sforschung.
Reinkarnation, Re-Inkarnation, das Überleben eines Wesensteils nach dem Tode und die darauffolgende Wiederverkörperung in einem anderen physischen Körper. Der Glaube an eine Folge zukünftiger Leben in einer anderen leiblichen Form ist im allgemeinen an die Idee einer spirituellen Weiterentwicklung geknüpft. Nach den Lehren des Hinduismus wirkt sich das im früheren Leben angesammelte Karma unmittelbar auf die nächste Inkarnation aus. Die Reinkarnation steht auch im Mittelpunkt buddhistischer Überzeugungen, und selbst die westliche Mystik geht von dieser Vorstellung aus. Viele einflußreiche Denker, so Pythagoras, Plato, Plotin, Hegel, Emerson und William James haben ebenfalls den Gedanken der Reinkarnation aufgegriffen, außerdem ist er anerkannter Bestandteil theosophischer, spiritistischer und okkulter Lehren. Den eindrucksvollsten Beweis für die Reinkarnation liefert das Buch Reinkarnation – Der Mensch im Wandel von Tod und Wiedergeburt (4. Aufl. 1983) von Ian Stevenson, Dekan der medizinischen Fakultät der Universität von Virginia. Theosophie, Spiritismus, Metempsychose, Wiedergeburt und Seelenwanderung.
 
 

 

 

 
 
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