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Satan

 
       
  Satan, hebr.: »Widersacher«; im AT (Bibel) der Unglücksengel und Anstifter zum Bösen. (Teufel)

(hebräisch „Gegner" oder „Feind") gilt als die Verkörperung des Bösen schlechthin. Das heutige Satansbild hat seine Ursprünge vor allem in der jüdischen und christlichen Religion. Im Buch „Hiob" im Alten Testament ist S. eine Art himmlischer Staatsanwalt, der dem Menschen seine Sünden vorhält. An anderen Stellen ist S. auch der Engel, der das Schwert des Todes führt. Im Neuen Testament erhält er die Beinamen „der Versucher, der Verleumder, der Feind, der Lügner und Engel des Höllenschlunds". Er versucht Jesus während seines vierzigtägigen Fastens in der Wüste und bietet ihm die Herrschaft über die Welt an, wenn dieser vor ihm auf die Knie falle und ihn verehre. In der Bibel findet sich nichts darüber, wie S. entstand, er ist einfach ein Teil der Schöpfung. Genausowenig ist es ersichtlich, warum Gott S. schuf. Später erfolgte oft eine Gleichsetzung S.s mit dem „gefallenen Engel" Luzifer, doch kann sich diese Geschichte nicht auf die Bibel berufen. Die Zeit des S.s auf der Erde ist begrenzt, denn der Messias wird ihn der Prophezeiung nach bei seiner Wiederkunft endgültig besiegen. In der „Offenbarung des Johannes" (Apokalypse), dem letzten Buch des Neuen Testaments, steht, daß Christus am Ende aller Tage die Herrschaft des S.s beenden wird. Die Idee des Dualismus, des Widerparts von bösem und gutem Gott, gab es außer im Juden-und Christentum auch in der Religion des Zarathustra. Die Gestalt und die Idee des christlichen S.s erhielt außerdem auch schon viele Attribute vom ägyptischen Gott Seth und dem griechischen Gott Pan. In der Gnosis wurde die Idee der Existenz des S.s weiter und detaillierter ausgearbeitet. Später wurde beispielsweise den Tempelrittern vorgeworfen, daß sie S. in der Gestalt des Baphomet verehrt hätten. Im 18. und 19. Jahrhundert erhielt S. so etwas wie eine philosophische Ausdeutung. Er stand für die Rebellion gegen staatliche und kirchliche Einflüsse in der Gesellschaft, die zunehmend als einschränkend empfunden wurden. So schrieb z. B. der russische Schriftsteller und Begründer des Anarchismus, Michael Bakunin (1814-1876), daß S. der Gott der Anarchisten sei, da er freie Rede und freies Denken symbolisiere. Diese Geisteshaltung hatte auch Auswirkungen auf die Literatur, Poesie und Musik. Es wurde etwas geschaffen, was man mit „Schwarzer Romantik" bezeichnet. Vertreter dieser Richtung sind z. B. die Dichter Charles Baudelaire (1821-1867) und Gerard de Nerval (18081855). Musikalisch zeigt sich dieser Einfluß etwa in Hector Berlioz’ (1803-1869) „Phantastischer Symphonie", wo ein Satz musikalisch einen Hexensabbath mit dem Teufel schildert. In der heutigen Zeit setzen viele Anhänger der Hexerei (oder auch Wicca) den S. mit den schöpferischen Kräften der Natur, vor allem der Sexualität, gleich.

Satan Teufel
Satan, die Personifikation des Bösen in vielerlei Gestalt und unter verschiedenen Namen, z. B. als Herr der Finsternis, Luzifer oder Teufel. Das hebräische Wort Satan bedeutet »Feind« und wird in der christlichen Tradition meist zum »bösen Feind« erweitert. Die Bibel stellt Satan als den großen Widersacher Gottes und Versucher der Menschheit dar. Im Johannesevangelium 8,44 sagt Jesus den Juden, sie hätten »den Teufel zum Vater«, womit er ausdrücken wollte, daß dieser ihr Gott sei; und im 2. Korintherbrief 4,4 nennt Paulus den Teufel oder Satan den »Gott dieser Welt«, der den Ungläubigen »den Sinn verblendet hat«. Im Mittelalter wurden die Templer beschuldigt, Satan in Gestalt Baphomets anzubeten. Das Hexenwesen sowie verschiedene »ketzerische« Sekten - etwa die Katharer oder Waldenser - galten ebenfalls als Horte satanischer Praktiken. Diese Anschuldigungen waren natürlich völlig haltlos. Allerdings hat es immer wieder Gemeinschaften gegeben, die absichtlich die christliche Messe und die mit ihr verbundenen Grundsätze ins Gegenteil zu verkehren und zu entwürdigen suchten. Bestes Beispiel hierfür ist Anton La Veys Kirche Satans in San Francisco, Kalifornien. K. R. H. Frick, Satan und die Satanisten, 1982 –1985.
 
 

 

 

 
 
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