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ANTICHRIST

 
       
  Im Antichrist sieht man gewöhnlich eine Gestalt, die in den Tagen der Apokalypse erscheint und viele Menschen von ihrer christlichen Religion weg in die ewige Verdammnis führt. Die Katholische Enzyklopädie akzeptiert dies als Möglichkeit, fügt aber hinzu, dass es sich nicht um eine Person handeln muß, sondern möglicherweise auch um eine Massenbewegung oder eine Kette von Ereignissen. Bei Sign Ministries liest sich das fundamentalistischer, dort ist der Antichrist als Mann der Gesetzlosigkeit bekannt, als Gog, Sohn der Zerstörung und Verwüstung. Er wird über das letzte teuflische Reich Satans herrschen, seinen Thron in Jerusalem errichten und die Anbetung der ganzen Welt verlangen. Sterben wird er in der Schlacht von Armageddon, dreißig Tage nach dem Ende der siebzigsten Woche seiner Herrschaft. Im Lauf der Geschichte sind viele Leute von ihren Kritikern als Antichrist verteufelt worden, darunter Nero, Martin Luther und Meister Crowley (der dafür auch die richtigen Initialen hatte). In der gegenwärtigen Dekade wurde der Antichrist von verschiedenen Leuten identifiziert, zum Beispiel als Bill Gates (Präsident von Microsoft), Micky Maus, Computer als soziale Macht und sogar Barney, der Dinosaurier. In dem Film Who's That Girl? wird Madonna gefragt, ob sie der Antichrist sei, aber sie weicht einer Antwort aus. Laut Naming the Antichrist von Professor Robert Fuller sind die Amerikaner mehr als jedes andere Volk in der Geschichte von der Idee besessen, den Antichristen zu identifizieren. Er nimmt an, dass dies von der nationalen Gewohnheit kommt, das Leben zu mythologisieren und biblische Metaphern hinter angeblichen Ereignissen zu sehen. Er erwähnt eine lange Liste anderer Kandidaten für den Antichrist, die von verschiedenen Berufsund Amateurtheologen nominiert wurden: Darunter sind Yasir Arafat, die Illuminaten als Gruppe, Prinz Bernhard, Jimmy Carter, die katholische Kirche, Kommunismus, England, Saddam Hussein, Freimaurer, der New Deal, der Susan-B.-Anthony-Dollar und der mutierte Teenager Ninj a Turtles. Der Antichrist hat seine/ihre eigene Webseite und klingt recht zufrieden über den Fortgang der Welt. Anti sagt, er/sie/es erschien zuletzt als John Lennon, sei aber stärker zurückgekehrt und weitaus populärer als Lennon, und er/sie/es will die Erde zum Ende der christlichen Unterdrückung führen, um totale Freiheit im Jahre 2000 zu erreichen. Er/sie/es prahlt mit totaler Kontrolle über die Medien.

Antichrist Der Antichrist ist Gegenspieler Christi und erscheint vor dessen Wiederkunft. Als teuflischer Herrscher nimmt er den Kampf gegen Gott auf und erscheint dabei oft in Gestalt eines Drachens oder eines Ungeheuers. An seinem Wirken kann man ablesen, dass die letzten Tage angebrochen sind (Apokalyptik). In der babylonischen, der kanaanäischen und der iranischen Religion ist die Vorstellung dieser Gestalt vorgeprägt, die über das Judentum ins Christentum und auch in den Islam hineingewirkt hat. Unter Berufung auf das Neue Testament (vgl. Apk. 16, 13 f.; 13; 2; Thess. 2, 4 ff.; Joh. 2, 18 ff.; 4, 3; 2. Joh. 7) erhob das frühe Christentum den Antichrist zur zentralen Gestalt der Endzeit. Augustinus (354 -430) bildete später die Lehre aus, dass der -4 Auferstehung der Gläubigen und dem Jüngsten Gericht eine Zeit heftiger Verfolgungen durch den Antichrist vorausgehe. Der Kirche des 1 Herrn, so meinte er, stehe jetzt schon eine satanische Gegenkirche gegenüber. Das Mittelalter entfaltete die Lehre vom Antichrist zu einem festen Bestandteil des christlichen Glaubens. Im 7. Jahrhundert galt der Islam als Werk des Antichrist; im 12. und 13. Jahrhundert schmähten sich Papst und Kaiser gegenseitig als dessen Verkörperung. Auch Martin Luther (1483 -1546), der in der letzten Epoche der Weltgeschichte zu leben glaubte, nannte seit 1520 den Papst Antichrist. Die Lehre vom « doppelten Antichrist » - dem geistlichen im Papsttum und dem weltlichen in den Türken - hat Luthers Schüler Philipp Melanchthon (14971560) ausgearbeitet. Auch Zwingli (1484-1531) und Calvin (1509-1564) übernahmen die lutherischen Vorstellungen. Bald war der Ausdruck « Antichrist » das meistgebrauchte Schimpfwort im Kampf der Protestanten gegen die Altgläubigen. Aber auch in den Auseinandersetzungen der verschiedenen protestantischen Gruppen untereinander fand der Begriff häufig Verwendung: Vertreter des « linken Flügels » der Reformation nannten Luther den « neuen Papst und Antichrist ». Thomas -3 Müntzer (gest. 1525) betitelte Luther als «Widerchrist », und Karlstadt (gest. 1541) nannte ihn des « Endchrists Vetter».Im 17. Jahrhundert radikalisierte der mystisch orientierte Schuster und Schriftsteller Jakob Böhme (1575 -1624) die Antichristlehre, indem er in jedem Menschen den Antichrist sah, der bloß dem Namen nach, nicht aber inwendig Christ war. Der Pietismus setzte diese Sichtweise fort, und die Erweckungsbewegung sah den Antichrist in der Aufklärung und insbesondere in der Französischen Revolution am Werk. Heute sind es zahlreiche apokalyptisch orientierte religiöse Gruppierungen, die die Kirchen als « antichristlich » verurteilen.

Ntl. Gegengestalt zu Christus; Personifizierung des Bösen, Widergöttlichen. Teufel
Antichrist, lat.: »Gegner Christi«; das personifizierte Böse, das in der Bibel (NT, Offenbarung des Johannes 13) als To Mega Therion (griech.: »das große Tier«) mit der Zahl 666 bezeichnet wird. Es erscheint vor der Wiederkunft Christi auf Erden. Für das frühe Christentum waren es die röm. Kaiser Nero oder Domitian. Später Luther, Napoleon und Hitler, deren Namen man mit Hilfe der praktischen Kabbala den Zahlenwert 666 unterschob. Crowley nannte sich sogar Meister Therion, denn eine von ihm 1904 entdeckte Statue des Gottes Horus (Aiwaz) im Kairoer Boulak-Museum hatte die No. 666. Diese Statue symbolisierte für ihn den A. Er behauptete sogar, Horus habe ihm im Laufe von drei Tagen den Text des Buches Liber Al vel Legis eingegeben, das er zur Bibel seiner Lehre erklärte. In diesen Zusammenhang gehört auch die Neuinterpretation der Zahl 666 durch Steiner, der sie als ein Vielfaches der magischen Zahl der Sonne (6) ansah.


Antichrist, das personifizierte Böse, das wie Christus Wunder wirkt, Tote erweckt oder auf dem Wasser geht, in Wirklichkeit jedoch dessen tödlicher Widersacher ist. Die Vorstellung vom Teufel in Menschengestalt taucht immer wieder in der jüdischen und christlichen Geschichte auf und wurde unter anderem durch solche Gestalten genährt wie etwa den heidnischen Syrerkönig Antiochos IV. Epiphanes, das mystische Große Tier 666 in der Offenbarung des Johannes oder, in jüngerer Zeit, durch Adolf Hitler. Auch der Ritualmagier Aleister Crowley behauptete nach seiner Initiation durch das Buch des Gesetzes – ein mystisches Traktat mit entschieden blasphemischen Elementen –, der Antichrist und Herrscher des Neuen Zeitalters zu sein.
 
 

 

 

 
 
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