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Alte (Altchristliche) Kirche

 
       
  Alte (Altchristliche) Kirche Die Geschichte der altchristlichen, von der griechisch-römischen Welt geprägten Kirche zerfällt in die Zeit vor und die Zeit nach ihrer Anerkennung durch - Konstantin. Mit dem Ende der Völkerwanderung im Westen und der Herrschaft Justinians im Osten lässt man im 6. Jahrhundert das Mittelalter beginnen. In der Epoche der Alten Kirche hat sich die christliche Religiosität mit antiker Bildung vermischt. (Hellenismus) Die Kirche fomulierte damals das trinitarische und christologische Dogma (Christologie), sie entwickelte das Mönchtum als Lebensideal und entwarf die Vorstellung einer Einheit aus Weltkirche und Weltreich. Der altchristlichen Kirche geht die so genannte apostolische Zeit voraus, für die die Erwartung der unmittelbaren Wiederkunft Christi charakteristisch war. Im Mittelpunkt des theologischen und religionspolitischen Interesses stand Paulus. In nachapostolischer Zeit traten Parusieerwartung (Erwartung der Wiederkehr Christi zum Endgericht) und frühchristlicher Enthusiasmus (« Be-geisterung », Zustand der Gottesfülle) rasch zurück. Jetzt wurden Maßnahmen zum Aufbau und zur Organisation der entstehenden Einzelgemeinden getroffen, der Gottesdienst sollte nur noch in geordneten Bahnen verlaufen. Gegenüber den Ansprüchen des Judenchristentums trug das Heidenchristentum den Sieg davon. Die von den Juden übernommene Überlieferung wurde mehr und mehr mit hellenistischem und mystischem Gedankengut verbunden. Gegen die Anfeindungen, die die Christen vonseiten der Behörden und aufgewiegelter Volksmassen erfuhren, entwickelten die Apologeten eine planmäßige Abwehr: Sie stellten die christliche Religion als ausschließliche und philosophisch allein zu rechtfertigende Wahrheit heraus. In der Gnosis und ihrem synkretistisch-dualistischen Erlösungsglauben (Synkretismus; Dualismus) erwuchs der jungen Kirche der gefährlichste Gegner; das Christentum drohte, vom Gnostizismus aufgesogen zu werden. Dennoch stieg die junge Religion zur führenden Macht im geistigen Leben der Spätantike auf. Die beginnenden ersten allgemeinen Christenverfolgungen konnten diese Entwicklung nicht aufhalten, zumal christliche Theologen die These entwickelten, dass es außerhalb der Kirche kein Heil gebe. Unter Konstantin wurde das Christentum zuerst im Westen (312), dann auch im Osten des Römischen Reiches (324) zur staatlich anerkannten Religion. Von der Anerkennung zum Anspruch der Alleingeltung war es jetzt nur noch ein kleiner Schritt. Das Christentum der apostolischen und nachapostolischen Zeit hatte sich grundlegend gewandelt, es war zu einem vielgestaltigen Organismus geworden. Der Gemeinde der Laien stand inzwischen in einer gegliederten Hierarchie das Priestertum gegenüber, das die Sakramente der Taufe und des Abendmahls als Wunder wirkende Mysterien verwaltete. Die Kirche war zur gesellschaftlichen Großmacht geworden. Im 4. Jahrhundert, der klassischen Epoche der griechischen Kirche, schritt die Ausbildung des christlich-kirchlichen Alleingeltungsanspruches (Absolutheitsanspruch) voran, gleichzeitig nahm der Einfluss des Staates auf die Kirche zu. Auf der Synode von Nicaea (325) wurde unter staatlichem Druck der arianische Streit über das Verhältnis Gottvaters zum Sohn entschieden (Christologie). Im Westen gewann Rom, das sich auf seine apostolische Gründung berufen konnte, überragende Bedeutung. Das Christentum expandierte in alle Bereiche des öffentlichen Lebens hinein. Die christliche Kunst blühte auf, die Kirche beeindruckte mit ihren immer größer werdenden Bauten, die Messe entwickelte sich zur Mysterienverehrung. An die Stelle des antiken Heroenkultes trat die Verehrung der christlichen Märtyrer und Heiligen. Als die Menschen in großen Massen in die Kirchen strömten, stemmte sich das Mönchtum der um sich greifenden «Verweltlichung » entgegen. Die Regel, die Benedikt von Nursia seinem Kloster auf dem Monte Cassino gab (529), hat das Mönchtum über das ganze Mittelalter hinweg und bis heute geprägt. Im Konzil von Chalkedon (451) sollte der anhaltende dogmatische Streit um die Zweinaturenlehre entschieden werden, indem man die menschliche von der göttlichen Natur in Christus trennte (Christologie). Im 5. Jahrhundert präzisierte Augustinus, was unter Kirche und Sakrament zu verstehen sei; für die folgenden Jahrhunderte bestimmte er das theologische Denken über Sünde, Gnade und Prädestination. Als die Westgoten Rom eroberten (410), zerbrach das Römische Reich im Westen; als einigendes Band aber blieb die Kirche, und der römische Bischof wurde zum Papst des Abendlandes.  
 

 

 

 
 
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