Volltextsuche:        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   #   

 

   

Levi, Eliphas

 
       
  Levi, Eliphas (1810-1875), Ps. für Alphonse-Louis Constant; franz. Okkultist und produktiver Schriftsteller, der zu den Schlüsselfiguren des modernen Okkultismus gehört. L. war zunächst kath. Diakon (ohne die Priesterweihe), dann Anarchist, revolutionärer Sozialist und geriet schließlich unter den Einfluß des poln. Glaubensfanatikers Hoene Wronski, der ihn in die Kabbala einführte. Wenig befriedigend waren für ihn seine Experimente mit der rituellen Magie, besonders sein Versuch in London, den Geist des Apollonius von Tyana zu beschwören. Von nun an beschäftigte er sich mehr mit der Theorie der Magie, die für ihn auf folgenden drei Gesetzen basierte: 1. Das Gesetz der wechselseitigen Entsprechung oder die Mikrokosmos-Makrokosmos-Lehre. Zwischen den einzelnen Körperteilen und dem Kosmos gibt es eine exakte Übereinstimmung. Vor allem die Seele ist nach L. ein magischer Spiegel des Universums. 2. Der menschliche Wille, der eine eigenständige Kraft ist, kann alles erreichen. 3. Die gesamte Natur wird von Astrallicht, ein Begr., den L. von Paracelsus übernahm, durchflutet. Es ist zwar formlos und unsichtbar, kann aber durch den menschlichen Willen gestaltet werden. Mit seiner Hilfe lassen sich die übernatürlichen Phänomene erklären. Medien sind demnach natürliche Magier, welche die natürliche Kraft besitzen, aus dem Astrallicht Körperteile oder einen ganzen menschlichen Körper zu formen. L. hat als erster die Tarotkarten mit der Kabbala in Verbindung gebracht (Große Arkana). Seine 184 »Einweihungsbriefe in die Hohe Magie und Zahlenmystik«, die er privat an den Baron Spedalieri richtete, behandeln die geheimen Beziehungen zwischen Zahlen, Tarot und Buchstaben. Von seinen über 200 Werken sind am wichtigsten: Dogme de la Haute Magie (1854), Rituel de Haute Magie (1856), dt. Übers.: Transzendentale Magie), Histoire de la Magie (1860, dt. Übers.: Geschichte der Magie, 2 Bde.), La Clef de Grands Mystires (dt. Übersetzung: Der Schlüssel zu den großen Mysterien).

(1810-1875), eigentlich Alphonse-Louis Constant. Sein Pseudonym ist die hebräische Übersetzung seines Namens. Eigentlich wollte L. katholischer Priester werden und begann auch die Ausbildung. Doch wegen seiner unkonventionellen Ansichten, Verstöße gegen das Gebot des Zölibats, also der Verpflichtung zur Ehelosigkeit bei Priestern, wurde er von der Kirche vom Priesteramt ausgeschlossen. Trotzdem hörte er nie auf, sich als Priester zu verstehen. Er widmete sich der Esoterik und schrieb zahllose Bücher zu diesem Thema. Er verfügte über gründliche Kenntnisse der jahrtausendealten Tradition und hatte das Talent, in seinen Büchern auch schwierige Themen relativ leicht verständlich darzustellen. Auch bemühte er sich, Ordnung in die vielen, teils widersprüchlichen esoterischen Schulen zu bringen. So erlangte er große Berühmtheit und wurde einer der Vordenker des modernen Okkultismus. Er führte übrigens das Wort Okkultismus in den allgemeinen Sprachgebrauch ein. L. teilt das Schicksal vieler moderner Esoteriker und Magier: Zahllose teils verleumderische Lügen wurden über ihn verbreitet, selbst Biographien sind kaum verläßlich. L. hatte Beziehungen zu sehr vielen esoterischen, rosenkreutzerischen (Rosenkreutzer) und freimaurerischen (Freimaurerei) Organisationen seiner Zeit. In einigen war er auch Mitglied. So hatte er Kontakte zu H. P. Blavatsky und zur SRIA, einer Vorläuferorganisation des –* Hermetischen Ordens der Goldenen Morgendämmerung. Den größten Einfluß auf dem Gebiet der Magie hatte wohl sein Buch „Dogma et Ritual de la Haute Magie" (Dogma und Ritual der Hohen Magie), das in Deutschland zuerst 1927 unter dem Titel „Transzendentale Magie" erschien. 1975 wurde eine Neuauflage publiziert. Dieses Buch ist in zwei Bände unterteilt Dogma und Ritual. Jeder Band enthält 22 Kapitel, von denen jedes einem hebräischen Buchstaben zugeordnet ist. L. unternahm auf diese Weise den Versuch, die 22 Trümpfe des Tarot den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets zuzuordnen. Gemeinsam mit Bulwer-Lytton beschwor L. in seinen Werken den Geist des Apollonius von Tyana. Der englische Magier Aleister Crowley behauptete, eine Wiedergeburt L.’s zu sein. So übersetzte er eines seiner Bücher („Der Schlüssel zu den Großen Mysterien") als eine Gradarbeit für die Goldene Morgendämmerung aus dem Französischen ins Englische. L. hat etwa zweihundert weitere Bücher über Esoterik und Magie geschrieben, von denen die allermeisten aber in Vergessenheit geraten sind. Die wichtigsten Bücher, die auch auf deutsch erhältlich sind: Geschichte der Magie, Der Schlüssel zu den großen Mysterien, Transzendentale Magie.
Levi, Eliphas (1810-1875), hebraisiertes Pseudonym des französischen Okkultisten Alphonse-Louis Constant, Sohn eines armen Pariser Schuhmachers. Levi wurde als katholischer Geistlicher ausgebildet, jedoch wegen sexueller Freizügigkeiten vom Priesteramt ausgeschlossen. Er arbeitete eine Zeitlang als politischer Karikaturist und wendete sich dann der magischen und hermetischen Philosophie zu. Von seinen zahlreichen, oft recht unwissenschaftlich geschriebenen Büchern sind einige zu Klassikern des Okkultismus geworden. Dazu trug unter anderem eine englische Anthologie seiner Schriften bei, die A. E. Waite unter dem Titel The Mysteries of Magic 1886 veröffentlichte. Einer seiner Hauptbeiträge für den Okkultismus war die Feststellung einer Korrelation zwischen den 22 Tarot-Karten des Großen Arcanums und dem kabbalastischen Baum des Lebens. Der Magier Aleister Crowley behauptete, Levis Reinkarnation und dessen okkulter Erbe zu sein. Von Levis Hauptwerken sind in deutscher Übersetzung unter anderem erschienen: Geschichte der Magie (1926), Der Schlüssel zu den Großen Mysterien (1966) und Transzendentale Magie (1975).




Leviathan


Leviathan, Name eines alttestamentarischen Seeungeheuers, das am fünften Schöpfungstag erschaffen wurde. Für die Juden war der Leviathan ein Symbol der Allmacht Gottes, und als solches tritt er auch im Jüngsten Gericht wieder auf. In die mittelalterliche Dämonologie wurde er als Sinnbild des Chaos und der Zerstörung aufgenommen. Der Okkultist Kenneth Grant sah den Leviathan als negative oder »kelipothische« Entsprechung zur Tarot-Karte Der Gehenkte an, die vom Element Wasser beherrscht wird.
 
 

 

 

 
 
Diese Seite als Bookmark speichern :
 
 

 

 

 
 
<< vorhergehender Begriff
 
nächster Begriff >>
Leuchtung
 
Leviathan
 
     

 

Weitere Begriffe : Taurus | Die Roten von Hollywood | Adam gehorchte Satan, nicht Gott
 
Lexikon Esoterik |  Impressum |  Rechtliche Hinweise |  Datenschutzbestimmungen |  Lexikon Religion
Copyright © 2010 Lexikon der Esoterik & Religion. All rights reserved.