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Zahlen

 
       
  Zahlen, numerische Vorstellungen gab es bereits in vorgeschichtlicher Zeit, ob sie kultisch oder praktisch motiviert waren, ist unsicher. Aus z.theoretischen Überlegungen scheinen Z.magie und Z.symbolik entstanden zu sein; dabei werden die Z. entweder als tatsächliche Götter verstanden oder, häufiger, in eine bestimmte Ordnung gebracht und mit dem Göttlichen in Bezug gesetzt; diese Verbindung wird als Korrespondenz betrachtet, d. h., die Z. bilden das Göttliche oder das Universum ab. Vertreter dieser Lehre in der Neuzeit waren u. a. Agrippa v. Nettesheim und Giordano Bruno. — Bemerkenswert in diesem Zushg. ist auch die ps. Tatsache, daß Menschen regelhaft bestimmte Zahlen assoziieren, zu bestimmten Zahlen neigen (z. B. beim Lottospielen). Man bezeichnet dieses Phänomen mit dem engl. Begriff Number habit. Bei Jung finden sich Andeutungen, die Z. seien weder Konstrukte noch Eigenschaften, sondern hätten archetypischen Charakter; sie gelten ihm als primitivste Ausdrucksform des Geistes. Diese Ansätze griff seine Schülerin MarieLouise v. Franz auf; sie betont das »irrationale SoSein der individuellen natürlichen Zahl« und schreibt ihr die Fähigkeit zu, »Psyche und Materie gemeinsam anordnen« zu können. Ihrer Ansicht nach liegt darin der Schlüssel zur Synchronizität. Es erscheint ihr »wünschenswert, daß man eine zur bisher gültigen Zahlidee komplementäre neue qualitative Zahlauffassung einführen könnte, ohne deswegen in numerologischmagische Vorstellungen zurückzufallen«. Vorläufer einer solchen Auffassung sieht sie in ethnographischen Daten, aber auch in der Alchimie, z. B. in der Formel der Maria Prophetissa Maria Judaica): »Aus der Eins wird Zwei, aus Zwei wird Drei, und von dem Dritten das Eine ist das Vierte«, die sie so deutet: Die Vier entsteht nicht durch Progression, sondern wird dadurch gewonnen, daß die DreiEinheit rückblickend in Beziehung zur UrEins gesehen wird. So betrachtet sind die individuellen Zahlen nur verschiedene Realisierungen eines EinsKontinuums. Die Vier des Beispiels wird zum Ganzheitsmodell, sowohl im Psychischen (viele Mandalas sind vierpunktakzentuiert!) als auch in der Welt der Dinge. Diese »Annäherung von Tiefenps. und Physik« bietet auch neue Verstehensmöglichkeiten des Parapsychischen.  
 

 

 

 
 
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