|
|
Rosenkreutzer, Name verschiedener okkulter Gemeinschaften, die sich alle auf den legendären Christian Rosenkreutz berufen. Er geht auf drei Buchveröffentlichungen aus den Jahren um 1614 bis 1616 zurück, die angeblich von einer okkulten Bruderschaft stammten. Vermutlich war der Verfasser aller drei Bücher Johann Valentin Andreä. Die erste dieser Schriften, Fama Fraternitatis, schilderte die Begegnung von Christian Rosenkreutz mit den Weisen von Damcar und wie er das mystische Buch Liber M ins Lateinische übersetzte. Das zweite, Confessio Fraternitatis R. C., enthüllte noch mehr Einzelheiten über die Person des Christian Rosenkreutz und lud die Öffentlichkeit ein, dem Orden beizutreten. Das dritte hieß Die Chymische Hochzeit Christiani Rosenkreutz und war eine hermetische Allegorie, in der die Hauptfigur an einer königlichen Hochzeit teilnimmt und später die »geheimen Weisheitsbücher« des Königs entdeckt. H. Schick, Die geheime Geschichte der Rosenkreuzer, Reprint 1980. Der Rosenkreuzer-Mythos hat einen starken Einfluß auf verschiedene mystische Gemeinschaften gehabt, so z. B. auf den Hermetischen Orden der goldenen Dämmerung, der rosenkreuzerische Elemente in seine Initiationen zum zweiten Orden aufnahm. In Deutschland gründete Franz Hartmann einen Rosenkreuzerorden, und Josephin Peladan eröffnete in Paris einen zeitgemäßen Rosenkreuzer-Salon. In den Vereinigten Staaten schließlich sind rivalisierende Rosenkreuzer-Bruderschaften von fragwürdiger Authentizität dabei, das esoterische Wissen von Christian Rosenkreutz zu vermarkten. |
|