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Chymische Hochzeit, 1. Titel einer der Grundschriften der Rosenkreuzer, die auf Andreae zurückgehen soll. 2. Alchemist. Begr. (lat.: conjunctio); bezeichnet in der erotischen Bildersysmbolik der Alchemie den Höhepunkt des Großen Werkes opus magnum), wenn sich die weiße Königin (Symbol: Mond, Silber oder Quecksilber) mit dem roten König (Symbol: Sonne, Schwefel oder Gold) vereinigt. Die Vereinigung der polaren Gegensätze ist aber nicht nur ein äußerer Vorgang, sondern auch eine Allegorie des inneren, seelischen Wandlungsprozesses eines Menschen, da die Veränderung des Menschen selbst eines der wichtigsten Ziele der Alchemie war. Dahinter steht die Vorstellung von einer »Heiligen Hochzeit« (griech.: hieros gamos) von polaren Gegensätzen. Auch die Yin und Yang-Symbolik des Taoismus kann als eine solche »Heilige Hochzeit« aufgefaßt werden. Die ch. H. lebt in der modernen Chaos-Theorie wieder auf, die untersucht, wie polare Gegensätze sich in einem System verhalten und zu einer neuen Ordnung vereinigen können. |
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