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Tierparapsychologie

 
       
  Tierparapsychologie, auch Animal-Psi und Anpsi, Teilgebiet der Pps., das die Hypothese, Tiere zeigten paranormale Fähigkeiten, überprüft. Die möglichen Phänomene sind im wesentlichen Präkognition (Warnungen durch Tiere!) und Hellsehen bei Tieren, Telepathie zwischen Tier und Tier und zwischen Mensch und Tier, Psi-Trailing (vermutlich Telepathie oder Hellsehen), PK bei Tieren und — möglicherweise der Humanpps. zuzuzählen Tierphantome und Tiermaterialisationen. Besondere Beachtung verdient die Frage, ob Psi-Phänomene an einzelne Tiere gebunden sind oder als Gruppenphänomene auftreten (Imker sprechen z. B. vom »Biem< als einer Art »Seele« ihres Bienenstocks). Außerdem interessiert das reaktive Verhalten von Tieren bei PK-Manifestationen: Schon Homer spricht Hunden die Fähigkeit zu, Geister sehen zu können, und neuere Beobachter wollen wissen, daß Tiere (z. B. Katzen) auf menschliche Out-ofBodyxperiences ansprechen. Die Forschungslage ist dadurch beeinträchtigt, daß die Zoologie und Ethologie im Bereich des tierischen räumlichen Orientierungsvermögens (Zugvögel, Heimfindevermögen von Brieftauben, Aalzug u. ä. m.) vor vielen noch offenen Fragen stehen, für die sie eine »normalen Erklärung erhoffen, d. h. eine Erklärung, die sich in die gegenwärtigen biologischen Erkenntnisse einordnen läßt. ( den bei Rotkehlchen entdeckten »Magnetsinn«; Merkel/Witschko 1965.) — Spekulativ vermuten manche Autoren, daß die T. den Nachweis erbringen könnte, Psi sei ein phylogenetisch altes Vermögen, älter z. B. als die sinnliche Wahrnehmung. Zahlreich und weit zurückreichend sind Berichte darüber, daß Tiere vor Katastrophen fliehen, ehe der Mensch auch nur erste Anzeichen bemerkt. Angeblich verwandten portugies. Kolonisatoren bereits im 17. Jh. auf den Molukken Katzen erfolgreich als Erdbebenseismographen. 1939 weigerten sich Bernhardiner am St. Bernhard, die Klosteranlagen zu verlassen; eine Stunde später war das Kloster durch eine Lawine von der Umwelt abgeschnitten. Tage vor dem Erdbeben von Agadir (1960) mieden Fische und Seevögel die Küstennähe, und 1966 sollen vor dem Bruch von Elbdämmen in Hamburg und Niedersachsen Kaninchen, Mäuse u. a. Tiere ihr Revier verlassen haben. Derartige Vorkommnisse können über die Annahme fein ausgebildeter sensorischer Vermögen verstanden werden. Das wird aber schwierig bei spontanen, nicht natürlichen Katastrophen: 390 v. Chr. warnten Gänse vor dem Sturm der Kelten auf das Kapitol; am 27. ti. 1944 warnte eine Gans in Freiburg Br. vor einem Bombenangriff; im Juli 1927 verließen Tauben ihren angestammten Platz auf dem Justizpalast in Wien, wenige Tage darauf brannte das Dachgestühl infolge eines Brandanschlags aus. Ein Geschäftsmann aus Bronx, New York, berichtete, sein Hund habe ihn durch Unruhe und Zupfen am Ärmel gezwungen, seine ebenerdige Wohnung zu verlassen; er nahm den Hund an die Leine, und das Tier hatte nichts anderes im Sinn, als vom Haus fortzukommen. In diesem Augenblick zerstörte ein ins Schleudern geratener Omnibus die Hauswand völlig. »In diesem Falle scheint eine sensorische Information schwer vorstellbar. Unterstellt man die Richtigkeit dieser Erzählung, würde es sich vermutlich um ein präkognitives Warnverhalten eines Tieres handeln, das auf seinen Herrn bezogen ist.« Beispiele telepathischer Kommunikation zwischen Mensch (Agent) und Tier (Perzipient) kann man manchen Heiligenlegenden entnehmen. Auch die Frage der Geistheilung bei Tieren gehört teilweise in den Kontext Telepathie zwischen Mensch und Tier; manche westliche Autoren vermuten dabei allerdings PK-Prozesse (Grad, Cadoret u. Paul 1963; Trampler 1952; Watkins 1971). Besser beglaubigte Fälle von Telepathie zwischen Menschen und Tieren sind jene, in denen das Tier als Agent fungiert (z. B. Haggard). Interesse verdient hier auch das oft berichtete antizipatorische Verhalten von Haustieren in bezug auf die Rückkehr ihres Herrn. Es sind vor allem Hunde, die zu wissen scheinen, daß jetzt bald ihr Besitzer kommt, auch wenn dies zu unregelmäßigen Zeiten geschieht und die Rückkunft nicht erwartet werden kann. Als Ursache hat man u. a. an ein Vardögr-Phänomen gedacht, das unter der Schwelle menschlicher paranormaler Perzeption liegen soll. Da aber der Vardögr nicht objektiv gesichert ist, liegt es näher, an ein Abzapfen seitens des Tieres zu denken. Bei Fällen tierischer Doppelgänger (O’Donnell 1913, auch Mörike überliefert einen Fall) bleibt vorerst offen, ob es sich um Dramatisierungen im Rahmen einer telepathischen Kommunikation oder um materielle (»feinstofflichen) Phantome handeln soll. Ober positive Experimente zur Telepathie zwischen Mensch und Tier, die er noch vor dem Ersten Weltkrieg durchführte (mit dem Dompteur Wladimir Durow und dessen Hunden), berichtete schon Bechterew (1924). Eindrucksvoll plädiert der folgende Bericht — dessen Authentizität z. T. bestritten wird — für eine Telepathie zwischen Tier und Tier: Der russ. Psychologe Pawel Naumow erzählte amer. Besuchern über ein russ. ASWxperiment mit einem U-Boot: »Wir verwendeten keine menschlichen Medien, sondern eine Kaninchenmutter und ihre frisch geborenen Jungen. Wie Sie wissen, hat ein getauchtes U-Boot keine Möglichkeit, sich mit dem Land in Verbindung zu setzen. Das Funkgerät funktioniert nicht. Wissenschaftler brachten die jungen Kaninchen an Bord des Unterseebootes, während sie die Kaninchenmutter in ihrem Laboratorium behielten, wo sie ihr Elektroden ins Gehirn einsetzten. Als das Unterseeboot tief unter Wasser war, wurde eines der Jungen nach dem andern getötet. Die Kaninchenmutter wußte natürlich nichts davon, und doch reagierte ihr Gehirn in jedem synchronisierten Augenblick des Todes. Und unsere Instrumente registrierten ganz deutlich diese Augenblicke von ASW.« Systematische Forschung zu Fragen der T. begann an der Duke University zu Beginn der 1oer Jahre unseres Jh.s. Spontane Fälle, vor allem von Psi-Trailing wurden nachuntersucht und quantitative Experimente zum Psi-Verhalten bei Tieren entwickelt. Die Untersuchungen zur tierischen ASW von Osis und Pratt waren nicht beweiskräftig, aber ermutigend. Später konstruierte Helmut Schmidt Zufallsgeneratoren, die durch den Zerfall radioaktiver Substanzen gesteuert wurden. Ein Erkundungsexperiment war wie folgt angelegt: Eine Katze wurde in ein kaltes Zimmer gesetzt (0 Grad C); eine wo-Watt-Heizlampe mit der Brenndauer Sek. wurde von dem Generator bedient; zu erwarten war, daß von dem Generator gegebene Impulse (während des ganzen Versuchs 9000) je zur Hälfte Brennen und Nicht-Brennen auslösen würden. Von der Katze konnte man vermuten, daß ihr eine längere Brenndauer erwünscht wäre; daß sie ggf. den Impulsgeber psychokinetisch beeinflussen würde. Tatsächlich schaltete sich die Lampe 11 1mal mehr als die zu erwartenden 450o Fälle ein; das ist statistisch, nach pps. Konvention, fast signifikant und ermutigte zur Weiterarbeit, zumal die Versuchsapparatur fern von Tieren und Menschen (auch der Versuchsleiter könnte ungewollt psychokinetisch Impulse geben) exakt die Zufallserwartung erfüllte. Die quantitativen Tierversuche zur ASW erreichten zuerst in Frankreich signifikante Ergebnisse: Chauvin und seine Mitarbeiter setzten Feldmäuse in einen Doppelkäfig, dessen Trennwand übersprungen werden konnte.Die Böden des Käfigs wurden in zufälliger Reihenfolge unter Strom gesetzt; ein rechtzeitiger Sprung bewahrte also vor einem Schlag. Die Signifikanz spricht für einen präkognitiven Effekt. Die Forschungsrichtung der T. geriet durch die von Parapsychologen (!) vermuteten Manipulationen Levys etwas in Verruf. Levy war aber nur für einen Teil der Experimente auf diesem Gebiet verantwortlich. Die experimentelle T. hat eine erfolgversprechende Zukunft: Zwar scheinen auch Tiere, vor allem Säuger, in ihren PsiLeistungen von bestimmten Faktoren wie Angst, Ermüdung, Erregung abhängig zu sein, dennoch scheinen sie in ihrem Psi-Verhalten konstanter als menschliche Medien zu sein, und ihre paranormalen Leistungen sind weniger als beim Menschen von anderen Verhaltensweisen überlagert. Für die statistische Aufbereitung ist wichtig, daß man im Tierversuch in der Regel rascher den Bereich der großen Zahlen erreicht als mit Vpn.  
 

 

 

 
 
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