| |
|
New Age, engl.: »Neues Zeitalter«. Neben dem Jahresrhythmus gibt es noch einen Weltrhythmus von rund 25 200 Jahren oder zwölf Weltmonaten zu je 2100 Jahren. Man spricht deshalb von einem Stier-, Widder- und Fische-Zeitalter, das von dem bevorstehenden Wassermann-Zeitalter abgelöst werden soll. Der Mensch dieses Wassermann-Zeitalters wird ein »neuer Mensch« sein, der von einem ganzheitlichen Denken Holismus) und einem anderen Bewußtsein Bewußtseinserweiterung) geprägt ist. Das kartesianische Weltbild (Descartes), das über 300 Jahre lang abendländisches Denken entscheidend bestimmt hat, wird durch ein neues Weltbild (Paradigmawechsel) abgelöst werden. Kennzeichnend für dieses neue Paradigma ist die Synthese von östlichen Weisheitslehren (Buddhismus, Hinduismus, Sufismus, Zen) und der westlichen Philosophie und Wissenschaft. Dieses neue, ganzheitliche Denken wird zu tiefgreifenden Neuansätzen in allen Wissenschaftszweigen, besonders in der Physik (Capra), Medizin, Psychologie (Grof) führen und eine Veränderung in den Lebensgewohnheiten der Menschen bewirken (Gaia). Nach Ansicht führender Vertreter der N. A.-Bewegung wie z. B. Ferguson könne das bisherige System durch ein Geflecht (Netzwerk) von einzelnen Menschen und Gruppen von Menschen, die sich spontan bilden und die ihr Bewußtsein schon verändert haben, zum »Kippen« gebracht werden.
New Age Seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts erfasste die Bewegung « New Age » (« Neues Zeitalter ») von den USA ausgehend Europa und auch Deutschland. Ihr Ziel ist es, ein neues Bild der Welt und des « ganzheitlichen » Menschen zu begründen. Dabei nimmt sie Elemente aus Okkultismus und Esoterik, Psychologie und Selbsterfahrung auf. Der neue « androgyne » (männliche und weibliche Geschlechtsmerkmale vereinigende) Mensch, den man dabei im Blick hat, ist durch ein erweitertes « planetares » Bewusstsein und durch die Befähigung, sich selbst zu verwirklichen, ausgezeichnet. Er selbst wie auch die Welt um ihn her müssen auf « Spiritualisierung » hin « transformiert » werden. Eine apokalyptische Naherwartung charakterisiert das heilsgeschichtliche Denken der New-Age-Bewegung. Bei dessen Entfaltung greift man auf gnostische Motive, philosophische Spekulation, Mystik, Astrologie und östliche Religionen zurück New Age ist in hohem Maß synkretistisch. (Gnosis) In der Gegenwart findet der apokalyptische Endkampf zwischen Licht und Finsternis (Dualismus) statt, es herrscht eine « kosmische Wende-Zeit», wobei Umweltzerstörung, Naturkatastrophen und Rüstungsexpansion als eschatologische Zeichen des nahen Endes gedeutet werden. Die erwartete «Verwandlung des Menschen » tritt allerdings erst im «Weltzeitalter der Humanität» in Kraft -spätjüdisch-christliche Verheißung erfüllt sich so in säkularisierter Gestalt. In spirituell-religiöser Reaktion auf neuzeitliche Krisen- und Entfremdungserfahrung setzen sich Anhänger von New Age wundergläubig über Aufklärung und rationale Kritik hinweg. Als Ziel der intendierten Bewusstwerdung lockt eine Art Vergöttlichung, die Einheit mit Gott. Christus ist Vorbild des angestrebten Entwicklungsund Erfahrungsprozesses der Erleuchtete schlechthin. Allerdings steht dieser Weg nicht nur Christen offen; alle Glaubensformen sollten sich zu einer einzigen Weltreligion vereinen. Jeder Mensch vermag in sich selbst diejenigen okkulten Kräfte zu verlebendigen, die ihn in Verbindung mit der Geister- und Seelenwelt bringen. Auswirkungen der New-Age-Religiosität betreffen Wissenschaft (das traditionell naturwissenschaftliche « cartesianisch-newtonsche Weltbild » wird abgelehnt), Kultur (Musik und Malerei dienen als Gestalten und Medium der Therapie), Wirtschaft (man strebt naturkonforme, dezentrale, vernetzte ökonomische Strategien und Verhältnisse an) und vor allem den individuellen Lebensstil. In vegetarischen Essgewohnheiten, Ökologieorientierung, Feminismus, Spiritualität kommt eine tiefe Sehnsucht nach Erd- und Naturverbundenheit zum Ausdruck. Zwischen New Age und dem konventionellen Christentum lassen sich durchaus Berührungspunkte finden, zumal wenn es darum geht, einen materialisierten, an Konsum orientierten Lebensstil zu überwinden, Vernunft und Gefühl miteinander zu versöhnen und den Menschen als integrierten Bestandteil der Schöpfung zu erkennen. In ihrer « gnostischen » Gläubigkeit verlebendigen die Anhänger von New Age allerdings eine religiöse Tradition, die die christliche Kirche in ihrer Geschichte immer wieder bekämpft hat. (Gnosis; Ketzer) Während für New-Age-Gläubige Erlösung in der Partizipation des Menschen am Sein selbst gründet, was sich durch Transformation und Freiwerdung menschlicher Lebensenergie verwirklichen lasse, betont die christliche Theologie die absolute Andersheit Gottes gegenüber Welt und Mensch - Heil könne demnach nicht das Ergebnis von Selbsterfahrung sein.
New Age, Bezeichnung für das post-psychedelische Wassermannzeitalter, das nach Meinung mancher Leute eine neue Ära der mystischen, spirituellen Erleuchtung einleitet.
|
|
