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Frömmigkeit |
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1. In der Bibel werden Menschen als fromm bezeichnet, die Gott vertrauen und nach seinen Geboten leben. Die Psalmen sind Ausdruck solcher F. Darin haben Menschen ihr Lob, ihre Klage, ihre Bitte vor Gott ausgesprochen. Viele Psalmen werden auch heute noch als Gebete gesprochen Introitus). Der fromme Jude zur Zeit Jesu sprach täglich seine Gebete, studierte, soweit er lesen konnte, die Schrift und bemühte sich, das Gesetz zu halten. Besonders ernst nahmen es die Pharisäer. Jesus hat ihre F. dort scharf kritisiert, wo sie nicht mehr Antwort auf Gottes Ruf war, sondern zur Selbstdarstellung diente. 2. Einige Ausdrucksformen der F. sind 55 bei den Christen zu allen Zeiten gleich geblieben: Beten, Lesen in der Bibel, Singen zum Lob Gottes (Gesangbuch; Kirchenmusik). Darüber hinaus hat aber auch jede Zeit Formen der F. hervorgebracht, die teilweise zur Tradition wurden, teilweise wieder aufhörten, so z. B. Verehrung von Heiligen, Marienkult, Wallfahrten, Fastenbräuche u. a. Die Reformatoren haben betont, daß F. nie dazu dienen kann, sich die Zuwendung Gottes (Gnade) zu erkaufen. F. muß immer Antwort auf Gottes Heilsgeschichte bleiben. In der evangelischen Kirche hat vor gut 300 Jahren eine F.-Bewegung begonnen, die sich gegen die Erstarrung des christlichen Glaubens in Formeln richtete: der Pietismus. Er besteht in verschiedenen Ausprägungen Evangelisation) noch heute. Der Pietismus fordert eine Herzensbindung an den gegenwärtigen Jesus, eine persönliche Bekehrung und Entscheidung. Der Bekehrte hielt täglich seine Andacht (z. B. mit den Losungen), verenkte sich ins Gebet, hielt sich in der Gemeinschaft mit den Gleichgesinnen und mied jede ’weltliche(Verantaltung (z. B. Tanz, Kartenspiel, späer Kino). . F. ist die menschliche Antwort auf • ie göttliche Zuwendung. Diese Antort muß auch heute neue Formen inden, die die alten ergänzen, Foren, die heutige Erfahrungen von elt aufnehmen. Die Suche nach dieen Formen ist Aufgabe aller Christen. n den letzten Jahren ist auf diesem Gebiet vor allem auf den Kirchentagen experimentiert worden (z. B. Liturgische Nacht). Die vor einigen Jahren in Amerika entstandene F.-Bewegung der Jesuspeople hat auch in Deutschland viele Anhänger gefunden. Die Entwicklung bestimmter Gruppen zu Jugendreligionen zeigt aber, daß die Suche nach neuen Formen der F. immer kritisch zu geschehen hat. H.-J. J. Beten; Fasten; Gottesdienst; Pietismus; Taizö |
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