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Der Begriff E. hat seine Wurzeln vor allem im Bereich der methodistischen Kirche im angloamerikanischen Sprachraum des 18. und 19. Jh. E. bedient sich oft ungewöhnlicher Mittel (z. B. Gottesdienste ohne feste Ordnung Liturgie) in Zelten oder unter freiem Himmel), einfacher, unkritischer Bibelerklärung, gefühlsbetonter und an die Erlebnisfähigkeit des Hörers gerichteter Sprache. Hinzu kommt eine mehr oder weniger ausgeprägte Neigung zur Gruppenbildung innerhalb oder außerhalb der organisierten Kirche. In Deutschland waren es vor allem die aus dem Pietismus hervorgegangenen >Erweckungsbewegungen, die eine erlebte Bekehrung als persönliche Entscheidung für Jesus zum Ziel hatten. Nach dem 1. Weltkrieg antwortete die Kirche der Herausforderung dieser Gruppen mit der Bildung >volksmissionarischer< Arbeitszweige, die ihrerseits die Gemeindeglieder zu persönlichem Glauben und aktiver Mitarbeit >evangelisieren< sollten. Diese Spannung prägt bei uns bis heute Begriff und Praxis der E. Die mit allen Raffinessen der Werbung und Menschenbeeinflussung arbeitenden >Verkündigungs-Feldzüge< eines Billy Graham beanspruchen ebenso E. zu sein wie Versuche von Gemeinden um offenere Formen des Gottesdienstes, Besuchsdienst durch Laien oder besondere Gesprächsangebote für Kirchenferne. Im Bereich der Ökumene ist E. dagegen zum Inbegriff einer christlichen Arbeit geworden, die die Insichgekehrtheit und Weltferne der Kirche kritisiert und dazu aufruft, die Wahrheit ihrer Botschaft durch Taten der Liebe am notleidenden Bruder zu bezeugen. H. R. Frömmigkeit; Innere Mission; Ökumene; Pietismus |
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