| |
|
Evangelisch-methodistische Kirche ist der deutschsprachige Teil der United Methodist Church. « Methodist » war ursprünglich ein Spottname für eine Person mit puritanischem, streng religiösem Einschlag; später bezeichnete man damit eine besonders ernste Lebensweise mit täglicher Bibel- und Erbauungslektüre, Gebet, Fasten und Wohltätigkeit. (Askese) Von dem anglikanischen Geistlichen (Anglikanische Kirche) John Wesley (1703-1791), der zur « Gewissheit der Rechtfertigung des Sünders allein aus Glauben» gekommen war, ging 1739 eine Erweckungsbewegung aus, die sich in England, Schottland, Irland und schließlich auch in Amerika ausbreitete. Wesley trat als Reiseprediger vor entkirchlichten und armen Arbeitern auf Straßen und Plätzen auf, predigte von Gottes Gnade und forderte zu einem geheiligten Leben im Dienst am Nächsten auf. Rückwanderer aus den USA brachten im 19. Jahrhundert den Methodismus auch nach Deutschland. Von Württemberg und Bremen ausgehend, breitete er sich in Erweckungsbewegungen aus. Heute hat die Methodistische Kirche in der Bundesrepublik Deutschland etwa 55 000, auf der ganzen Welt etwa 19 Millionen Mitglieder. Damit gehört sie zu den größten evangelischen Kirchen. Das zentrale Anliegen des Methodismus richtet sich auf die - Mission. Statt starrer Lehraussagen und toter Dogmen soll die eigene persönliche Glaubenserfahrung als « Zeugnis » andere zum Glauben führen. Um zur « Heiligung » (d. h. zur Entfaltung des Glaubens im Leben) zu kommen, müssen Gott und Mensch aktiv zusammenwirken. Im Unterschied zur reformatorischen Lehre betont der Methodismus, dass der Mensch durch eigenes Bemühen (nämlich durch Buße, Bekehrung, Glaube, heiliges Leben, « Früchte des Glaubens ») an seiner Erlösung selbst beteiligt sei. Besonders betont wird dabei das soziale und gesellschaftliche Engagement. |
|
