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Gemeinschaftsbewegung

 
       
  Die Gemeinschaftsbewegung wird heute in Deutschland vom Gnadauer Verband für Gemeinschaftspflege und Evangelisation e. V. repräsentiert. 1983 gab sich dieser eine Satzung: « 1. Der Verband steht auf dem Boden der Heiligen Schrift, der reformatorischen Bekenntnisse und des biblischen Erbes des Pietismus. Er ist ein freies missionarisches Werk innerhalb der evangelischen Kirche. 2. Der Verband will a) durch Evangelisation Menschen zum lebendigen Glauben an Jesus Christus rufen, b) durch Gemeinschaftspflege Hilfe zum christlichen Leben und Zurüstung zur Mitarbeit in der Gemeinde geben, c) durch Unterstützung der Mission zur Ausbreitung des Evangeliums in aller Welt beitragen, d) durch diakonische Tätigkeit aus dem Evangelium begründete soziale Verantwortung wahrnehmen, e) durch christliches Schrifttum, Bild und Ton das biblische Zeugnis ausbreiten.» Bis heute finden sich in den « Gemeinschaften » protestantische Christen zusammen, um sich außerhalb der kirchlichen Gottesdienste und Veranstaltungen gegenseitig zu « erbauen », über ihre « persönlichen Heilserfahrungen in Jesus Christus» zu sprechen und gemeinsam zu beten. Die Gemeinschaftsbewegung fühlt sich historisch verwurzelt in der Reformation. Aufgrund dieses Erbes betont sie vor allem die « Glaubens und Heilsgewissheit » des Einzelnen und das « Priestertum aller Gläubigen ». Deutlicher noch fällt die Verwandtschaft der Gemeinschaftsbewegung mit Pietismus und Erweckungsbewegung ins Auge. Seit 1670 trafen sich reformierte und lutherische Christen in Haus und Gemeindekreisen (in « Konventikeln » oder « Collegia ») zu gemeinschaftlichem Gebet und Gespräch über die Bibel. Sie wollten die «alte apostolische Art der Kirchenversammlungen» wieder einführen, «also, dass neben unseren gewöhnlichen Predigten auch andere Versammlungen gehalten würden, auf die Art, wie sie Paulus 1. Korinther 14 beschreibt, wo nicht einer allein auftritt zu lehren, sondern auch andere mit dazu reden, die mit Gaben und Erkenntnis begnadet sind ». (Philipp Jakob Spener, 1635 -1705) Die Erweckungsbewegung gab diesem Frömmigkeitstypus neue Impulse. Heute noch gibt es eine Reihe christlicher Werke, die im Geist der Gemeinschaftsbewegung gründen. 1877 entstand in Genf das Blaue Kreuz als Hilfe für Alkoholkranke; 1883 das Weiße Kreuz als seelsorgerliche Hilfe bei « sexuellen Nöten »; 1881 der Jugendbund für entschiedenes Christentum; 1883 der Christliche Verein Junger Männer und 1895 die Deutsche Christliche Studentenvereinigung. 1899 wurde das Missionsseminar der Liebenzeller Mission gegründet. Für Frauen entstanden Diakoniehäuser (u. a. diejenigen von Eva von TieleWinckler, 1866 - 1930).  
 

 

 

 
 
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