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Hoheitstitel

 
       
  Im NT richtet sich die H. auf das Reich Gottes, das Johannes der Täufer ankündigt und von dem die Evangelien berichten, daß es mit Jesus zeichenhaft angebrochen ist. Es bringt H. für die Außenseiter der Gesellschaft, für Unterdrückte, Kranke und Menschen in Abhängigkeiten. Nach Jesu Tod bezieht Paulus die H. auf die Wiederkunft Christi und die Auferstehung von den Toten. Die H. ist ein Wagnis, das sich auf ein Versprechen (Verheißung) gründet. Deshalb gehören für Paulus Glaube, Hoffnung und auch Liebe ganz eng zusammen (1 Kor 13,13). 2. In der Geschichte der Kirche hat sich das christliche H.verständnis immer wieder verengt zum Glauben des einzelnen an die Rettung der eigenen Seele für ein besseres Jenseits. Die griechische Vorstellung von der Unsterblichkeit der Seele, die in der Bibel keinen Anhalt hat, hat sich im Volksglauben und besonders in den Gesangbuchliedern des 19. Jh. niedergeschlagen. Daneben hat man die H. auf die Veränderung der gegenwärtigen Lebensverhältnisse im Sinne des Reiches Gottes Randgruppen wie den Schwärmern (z. B. Thomas Münzer, 1490-1525) überlassen. Erst in der jüngsten Zeit rückt nicht nur im Gespräch mit dem Marxismus, sondern auch im Hinblick auf die Probleme der Dritten Welt (besonders Lateinamerika) die Frage in den Mittelpunkt, ob und wie christliche H. auch in der Veränderung der Lebensumstände seinen Ausdruck finden kann, ohne damit den Anspruch zu erheben, das Reich Gottes selbst verwirklichen zu wollen. Der Philosoph Ernst Bloch (1885 bis 1878) versteht in seinem Werk >Prinzip Hoffnung< die H. als eine 78 Grundstruktur des menschlichen Lebens wie der Wirklichkeit überhaupt. Jürgen Moltmann (geb. 1926) vertritt als Theologe in seinem Buch >Theologie der Hoffnung< dagegen die Ansicht, daß die H. eine Begründung in der Auferstehung Jesu und ein Ziel in Gottes Versprechen einer neuen Welt braucht. 3. H. ist im täglichen Leben die Haltung, ständig offen zu sein für die Zukunft, auch gegen die Erfahrungen der Gegenwart. Dies setzt ein Gefühl der Geborgenheit voraus. Diese Geborgenheit findet der Christ im Glauben und schöpft von daher den Mut, Verantwortung in dieser Geschichte und in der Gesellschaft zu übernehmen. Siehe Auferstehung; glauben; Reich Gottes

Siehe Christus
 
 

 

 

 
 
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