Volltextsuche:        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   #   

 

   

Chassidismus

 
       
  Chassidismus, hebr.: chassid = »der Fromme«; Bez. für religiöse Strömungen im Judentum. 1. Die Chassidäer sind Gegner der Hellenisten vor und während der makkabäischen Erhebung (2. Jh. v. Chr.) und gelten als die Vorläufer der Pharisäer. Eine mystische Strömung der deutschen Kabbalisten im 13. Jh., die zur Schule des Eleasar von Worms (Beiname Rokeach) gehören. Ihr Hauptwerk war das Sephar ha Chassidim (»Das Buch der Frommen«). Eine religiös-mystische Bewegung im Ostjudentum, die von Baal (oder »Baalschem«) Schem Tow (abgek. Bescht, 1698-1760) gegründet wurde. Nach Martin Buber, der den Ch. erforschte, lassen sich die Hauptlehren folgendermaßen zusammenfassen: Gott ist in jedem Ding zu schauen und durch jede reine Tat zu erreichen. Kein Ding kann ohne einen göttlichen Funken in sich bestehen, und die Aufgabe des Chassidim liegt darin, diesen Funken zu jeder Zeit und durch jede Handlung zu entdecken und zu erlösen. Gott soll mit dem ganzen Alltag, mit dem Leben gedient werden, und das Weltliche soll geheiligt werden. Es ist die Aufgabe der Chassidim - die auch Zaddikim (Gerechte) genannt wurden -, Vermittler zwischen Gott und Mensch zu sein. Alle Äußerungen eines Zaddik haben einen geheimen Sinn. Quelle dieser Lehre sind die kabbalistische Mystik von Lurja ( Kaballa). Originell am Ch. sind vor allem die optimistische Lebensauffassung und die Ablehnung übertriebener Askese. Das orthodoxe Judentum war Gegner des Ch. Eine Erneuerung strebte im 19. Jh. der Zionismus und in unserem Jh. Martin Buber an. Durch den Nationalsozialismus ist der Ch. in Osteuropa fast völlig ausgerottet worden. Die Aussprüche und Legenden, die vielfach in Jiddisch abgefaßt sind, wurden in den 20er Jahren von Chajim Bloch in seinen Chassidischen Geschichten gesammelt.

hebräisches Wort für „die Frommen". Der Ch. ist eine religiöse Erneuerungsbewegung des Judentums, die im 18. Jahrhundert in Polen und Rußland entstand. Er lehrt die Freude an allen Dingen und Lebewesen, da Gott in ihnen wohnt. Damit setzt er sich von der nüchternen Lehre des Talmud ab. Der Ch. beruft sich u. a. auch auf die Lehren des Kabbalisten Isaak Luria Kabbalah).

Chassidismus [von hebr. chassid; den Gottesbund wahrender Frommer], volkstümliche mystische Bewegung im Ostjudentum, die das Gedankengut der Kabbala popularisierte und mit Vorstellungen des Sabbatai Zwi ( Sabbatianismus) verknüpfte. Ihr Begründer war der Rabbi Israel ben Elieser, bekannt unter dem Beinamen Baal Schem (ca. 1699—176o). Seine Lehren und die Legenden, die sich um ihn rankten, sind erst im 19. Jh. schriftlich fixiert worden (Schibche ha-Bescht, 1815). Nur wenige Chassidim überstanden die nationalsozialistische Verfolgung; kleine chassidische Gemeinden finden sich heute noch in Israel und New York. In Erzählungen, Sagen und Legenden der ostjüd. Folklore findet sich viel Wunderbares und Parapsychisches; aber die Führer des Ch. beschäftigten sich auch theoretisch mit dem »Übernatürlichen«. So hat der »Große Maggid« (d. h. Prediger), Rabbi Dow Baer von Meseritz (gest. 1773), der bedeutendste Schüler des Baal Schem, die Ansicht vertreten, die »kleine prophetische Schau« (ASW im Gegensatz zur göttlichen Offenbarung) sei möglich, wenn der Betreffende sich selbst nicht mehr spüre, wenn er mit dem »Allerinnersten seines Gedankens« verbunden sei, wenn er den Weg zum Unbewußten (kidmat ha’sechel) gefunden habe. Das Unbewußte, dem Bewußtsein vorrangig gedacht, ist in diesem Zushg. ein eher pps. als theologischer Ausdruck. — Ein anderer, Rabbi Dow Baer (t 1827), Sohn des Rabbi Schneur Salman aus Ladi, hat in seinem Kuntras ha-Hithpa’ aluth (»Einführung in die Ekstase«) eine Analyse der verschiedenen Arten der Verzückung unternommen. — Der bedeutendste Historiker und Interpret des Ch. ist Martin Buber (1878-1965), dessen Version der Erzählungen der Chassidim (1950) in die Weltlit. einging. Unter dem »dt. Ch.« versteht man eine Richtung jüd. Mystik, die im MA. in Deutschland sehr verbreitet war. — Hithlahabuth; Wunderrabbi.
Chassidismus, von Rabbi Israel Ben Elieser Baal Schem Tov (ca. 1700-1760) begründete mystische Bewegung des Judentums. Ein Chasid ist, wer in absolutem Glauben und Vertrauen Gott anhängt und »die innere Bedeutung des Gesetzes« zu erfassen sucht. Baal Schem war der Überzeugung, man müsse Gott freudig dienen, und dementsprechend wurde bei seinen Andachten laut und enthusiastisch gesungen, wild getanzt und ausgiebig getrunken. Der Körper Baal Schems hat angeblich gebebt, wenn er seine Gebete sprach, und diese Art von Ekstase soll sich seiner Gemeinde mitgeteilt haben, die daraufhin in glückseliger Vereinigung mit Gott jubelte und schrie. Der Chassidismus stützt sich stark auf die kabbalistische Lehre Isaac Lurias und ist weiterhin eine lebendige Tradition im Judaismus. Hauptzentren des Chassidismus heute sind New York und Israel. Kabbala.
 
 

 

 

 
 
Diese Seite als Bookmark speichern :
 
 

 

 

 
 
<< vorhergehender Begriff
 
nächster Begriff >>
Chasid
 
Chauvin, Remy
 
     

 

Weitere Begriffe : Andvari | Gnade | Kümmel-Öl
 
Lexikon Esoterik |  Impressum |  Rechtliche Hinweise |  Datenschutzbestimmungen |  Lexikon Religion
Copyright © 2010 Lexikon der Esoterik & Religion. All rights reserved.