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Tantra

 
       
  Tantra, skrt.: »Gewebe, Faden, Kette«; zweifache Bedeutung: 1. Ritual, 2. religiöses System (Tantrismus) und dessen heilige Schriften. T.s sind nach ind. Auffassung die heiligen Schriften des als jetzigen Zeitalters. Sie werden auch die »fünften Vedas« bezeichnet, aber sie besitzen im Gegensatz zu den veden keine allgemeine Verbindlichkeit. Der Form nach bestehen die T.s aus Erörterungen zwischen Shiva und seiner Gemahlin Shakti. Ihr Inhalt umfaßt fünf Gegenstände: die Schöpfung der Welt, die Vernichtung der Welt, die Götterverehrung, die Erlangung um übernatürlichen Kräften und die Vereinigung mit dem Höchsten.

Indisches Sanskritwort, das Kern, inneres Wesen oder Essenz bedeutet. T. ist eine religiöse Richtung, die es sowohl im Hinduismus als auch im Buddhismus (Buddha) gibt. Der Anfang der tantrischen Bewegung wird gemeinhin auf das 6. Jahrhundert n. Chr. festgelegt. Die geistigen und körperlichen Energien (Kundalini) sollen durch Meditation und Rituale aktiviert werden; die Rituale selbst wurden ursprünglich dem Schüler direkt von seinem Lehrer mitgeteilt. Beim T. wird der ganze Mensch gefordert, d. h., sein Körper ist mittels magischer Gesten (Mudras) an dem Ritual oder der Meditation beteiligt. Seine Sprache wird durch rituelle Formeln (Mantras) miteinbezogen, und sein Geist hat durch Meditation über bestimmte Bilder Mandalas und Yantras) ebenfalls Anteil am richtigen Zustandekommen der Übung. Sehr wichtig ist beim T. auch das bildliche Vorstellen (Imagination) bestimmter göttlicher Begriffe, mit denen man sich dann auch identifiziert. Da diese Bilder oft sexueller Natur sind, wird der Tantrismus oft zur sogenannten Sexualmagie gerechnet. Die wichtigsten Begriffe im Tantrismus sind Shiva und Shakti. Shiva steht hier für die männliche Energie und Shakti für die weibliche. Diese beiden Kräfte sollen vereint werden, um so die Trennung in Mann Frau,
Tantra, eine Art des Kundalini-Yoga, bei der die Shakti, die göttliche weibliche Energie, in einer rituellen sexuellen Vereinigung geweckt wird. Durch Selbstzügelung wird der Orgasmus zurückgehalten, und die dadurch freigesetzte Energie dient dazu, die Kundalini im Muladhara-Chakra zu wecken und zum Aufstieg anzuregen. Tantriker sehen die Welt als göttliches Spiel von Shakti und Shiva an und glauben, daß die Befreiung durch Lebensfreude erreicht werden kann. In der westlichen magischen Tradition hat das Tantra einen starken Einfluß auf die Entwicklung sexualmagischer Riten gehabt, so zum Beispiel im Ordo Templi Orientis.
 
 

 

 

 
 
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