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Präkognition

 
       
  Präkognition, lat.: »Vorherwissen«; Bez. für die Fähigkeit, zukünftige Ereignisse, die aus der gegenwärtigen Lage weder erwartet noch erschlossen werden können, vorherzusagen oder zu ahnen. Die P von Zukunftsereignissen, welche sich auf die Menschheit oder eine größere Gruppe von Menschen beziehen bzw. einen theologischen Inhalt haben, heißen Prophezeiungen.

Präkognition [von lat. prae; voraus, und cognoscere; erkennen], das Erfahren eines zukünftigen Sachverhalts oder Ereignisses, das nicht erwartet und nicht erschlossen werden kann! Die besondere Schwierigkeit dieses Phänomens für das Denken besteht darin, daß die Kausalität aufgehoben ist, wenn die Erfahrung dem Reiz vorausgeht. Deshalb werden und wurden z. T. außerordentlich 1 deii, komplizierte Konstruktionen er- f die Scheinp.en beweisen sollen: A hat z. B. einen Traum, in dem ein ihm unbekannter B in einer bestimmten Gegend einen Autounfall hat; A sucht jetzt telepathisch diesen B, nötigt ihn mental-suggestiv, in die gesehene Gegend zu fahren, dort löst er psychokinetisch einen Defekt am Wagen aus und führt so den Unfall herbei. Solche Konstruktionen bilden nicht nur ebenfalls eine ziemliche Zumutung für das Denken, sie versagen vor allem auch schon bei der Deutung der quantitativen P.sxperimente, wie sie Rhine an der Duke University durchführte: Dabei war es Vpn möglich, die Reihenfolge der Symbole in einem Satz Zener-Karten anzusagen, der erst bis zu to Tagen später maschinell gemischt wurde. Um einen psychokinetischen Effekt seitens der Vpn auf das Mischen auszuschließen, erfolgte das Abheben nach einem Schlüssel, dem die Differenz der Höchst- und Niedrigsttemperatur des Vortags zugrunde lag. Hier scheint nur die Wahl zwischen Zufall und P. möglich. — Zahlreiche Forscher versuchten eine Erklärung mit der Annahme eines zeitlosen Weltgedächtnisses (Gott), in dem alle Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft gespeichert ist und das telepathisch oder hellseherisch angezapft werden kann. Die Schwierigkeit dieser Vorstellung liegt darin, daß dabei eine Umsetzung von Zeitlosem in Zeitliches geschieht, ohne daß gesagt wird, wie diese Umsetzung zu denken ist. Wieder andere erinnerten an Laplace (1812), der dargelegt hatte: »Ein Geist, der alle Kräfte der Natur und die gegenseitige Lage aller ihrer Geschöpfe kennen würde, könnte, wenn er stark genug wäre, alle diese Gegebenheiten der Rechnung zu unterwerfen, mit derselben Formel die Bewegungen der größten Weltkörper und der kleinsten Atome erfassen. Nichts wäre für diesen Geist ungewiß, und die Zukunft wie die Vergangenheit lägen offen vor seinen Augen.« Daß das menschliche Unbewußte solcher Leistung fähig sein soll, erscheint jedoch außerordentlich kühn. Außerdem, rügen manche Denker, wird mit dieser Vorstellung die menschliche Freiheit aufgehoben — was allerdings kein Argument für oder gegen die P. wäre. Neuhäusler (1957) entwickelte ein P.sModell, bei dem die Freiheit bewahrt bleibt: Der Sensitive sieht die Entwürfe möglicher künftiger Ereignisse — manche davon werden realisiert, andere nicht. Damit vergleichen läßt sich die Vorstellung, daß in jedem Menschen Bilder existieren, nach denen er sein Leben ausrichtet. Nimmt man diese Imagines Imago) wahr (z. B. telepathisch), sind gewisse Aussagen über die Zukunft des Betreffenden mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit möglich. — Einen gänzlich anderen Ansatz zur Lösung des Problems boten jene Physiker, die auf akausale Geschehensabläufe im subatomaren Bereich verwiesen: Was da’möglich ist, könnte auch woanders möglich sein. —Rhine möchte auf physikalische Parallelen verzichten: Psi, sagt er, ist nicht-physikalisch; raum-zeitliche Gesetze sind für die P. irrelevant. In diesem Zushg. muß daran erinnert werden, daß die Kategorie der Zeit nach Kant als Kontinuum gedacht werden kann; das Kontinuum ist eine Modellvorstellung. Deshalb wäre es zulässig für die P. zu versuchen, ein anderes Zeitmodell zu entwickeln (Synchronizität).
Präkognition, eine Form der außersinnlichen Wahrnehmung, bei der zukünftige Ereignisse vorausgewußt werden.
 
 

 

 

 
 
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