|
|
Mennoniten |
|
|
|
|
|
|
|
Mennoniten sind aus der Täuferbewegung des 16. Jahrhunderts herausgewachsen. Bei der Durchführung der Reformation in Zürich gab es Streitigkeiten unter den Schülern Zwinglis (1484-1531). Die Gegner der Kindertaufe vollzogen die « Mündigentaufe » und gründeten die erste Täufergemeinde. Sie wurden unerbittlich verfolgt, ihre Führer ertränkt und verbrannt; dennoch breitete sich die Bewegung aus. Ihre apokalyptische Utopie vom bald hereinbrechenden Reich Gottes versuchten die Täufer in Münster (1534 -35) mit Gewalt durchzusetzen; andere waren weltabgewandter. Zu ihnen stieß 1536 der ehemalige Priester Menno Simons (1496-1561). Er wurde der Führer und Organisator der Taufbewegung im niederdeutsch-holländischen Raum. Im 17. und 18. Jahrhundert entstanden Täufergemeinden in vielen Ländern Europas und in Amerika. Aus Mähren wanderten die Hutterischen Brüder nach Nordamerika. Das deutsche Mennonitentum verband sich mit dem Pietismus. In Russland gründeten mennonitische Flüchtlinge zahlreiche Siedlungen (Mennoniten-Brüdergemeinden). Heute halten sich zahlreiche afrikanische und asiatische Kirchen an die täuferisch-mennonitische Tradition. Weltweit gibt es 600 000, in Deutschland etwa 11 600 getaufte Mennoniten. Charakteristisch für ihre Frömmigkeit ist die Ansicht, dass sich die Rechtfertigung des Christen auch zu bewähren habe. Getauft, d. h. ins « Bündnis » mit Gott und den Glaubensbrüdern aufgenommen werden, kann man nur aufgrund von Buße und Glauben. Deshalb ist die Säuglingstaufe ausgeschlossen. (Taufe) Jede Gemeinde ist frei und unabhängig; sie besitzt «Macht und Gewalt », um Lehren zu erteilen, Gemeindezucht zu üben, zu vergeben, zurechtzuweisen und zu bannen. Staat und Kirche müssen getrennt sein; denn der Christ soll Gott mehr gehorchen als weltlichen Instanzen. Das Gebot Jesu zu Nächstenliebe und Versöhnung macht für Mennoniten ersichtlich, dass Gewaltanwendung (Militärdienst, Krieg) abzulehnen ist: Christentum und Pazifismus sind eins. Mit dieser Überzeugung sind die Mennoniten zu Vorkämpfern der Toleranz geworden.
Auf Menno Simons (1492-1559) zurückgehende Freikirche. Merkmale: Erwachsenentaufe; Verweigerung des Eides (schwören); streng vom Glauben bestimmte Lebensweise. Seit 1683 vor allem in den USA. Freikirchen |
|
|
|
|
|
Diese Seite als Bookmark speichern :
|
|
|
|
|
|
<< vorhergehender Begriff |
|
nächster Begriff >> |
|
|
|
|
|
|
|
|
|