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Haar |
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Haar, ein Körperteil, der nach dem Volksglauben auch nach dem Tode weiterwächst und als »lebenskrafthaltig« angesehen wird. Sagen, etwa vom biblischen Helden Samson, deuten an, daß die Vitalenergie des Menschen in seinem Haar enthalten ist. Das Abscheren des Haares ist ein Zeichen der freiwilligen Preisgabe solcher irdischer Kräfte als Opfer an die Gottheit (die Tonsur des Mönches ist ein Nachklang davon). Hexen und Zauberer können mit Hilfe eines Haares einen Mitmenschen in ihren Bann ziehen und sogar einen Todeszauber ausüben, wie weitverbreitete Vorstellungen nahelegen.
In vielen Kulturen und Religionen spielt das menschliche Haar eine wichtige Rolle. Es steht für die körperliche und geistige Kraft des Menschen. Berühmt ist die Geschichte des Simson (oder Samson) aus dem Alten Testament, der seine übermenschliche Kraft verlor, als man seine Haare abschnitt (Buch Richter, Kapitel 1 i 16). Die Priester des alten Ägyptens waren kahlgeschoren, um so anzuzeigen, daß sie sich dem Gott vollständig unterwarfen. Die Haarlocke, die der ägyptische Gott › Harpokrates auf vielen Bildern und Statuen trägt, wird gemeinhin als ein Symbol ewiger Jugend gedeutet. Christliche Mönche schnitten (und schneiden) sich die Haare meist bis auf einen kleinen Rest ab, um so jedem zu zeigen, daß sie der Welt entsagen. Im Mittelalter wurde das Haareabschneiden als Strafe eingesetzt. In der Zauberei und Magie sind Haare ebenfalls ein wichtiges Utensil. Nach Ansicht vieler Kulturen kann ein Zauberer, der das Haar eines anderen Menschen besitzt, mit Hilfe eines ~ Rituals Macht über ihn bekommen. Deshalb verbrannten viele Hexen und Hexenmeister ihre Haare, um so zu verhindern, daß andere in ihren Besitz kamen. Einige neuere Hexenzirkel (Hexerei) empfehlen dies heute noch ihren Mitgliedern. |
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