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Wirtschaft |
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1. Die Geschichte der Menschen ist immer auch Geschichte ihres Wirtschaftens. Israels Anfang ist seine Befreiung aus der königlich-ägyptischen Sklaverei, um nach einer Zeit des Nomadendaseins ohne Bodenbesitz zu einem Volk von Bauern, Viehzüchtern und Handwerkern zu werden (9 Beruf). Später ruft der Druck der Großgrundbesitzer auf die Landbevölkerung den Protest der Propheten hervor (z. B. Am 5,4ff.). Die ersten christlichen Gemeinden bestehen vorwiegend aus Haussklaven, Hafenarbeitern und Handwerkern (1 Kor 1,26f.). Manche wollen aus der W.ordnung ausbrechen; Paulus mahnt zum Bleiben (Phlm), nicht selten erfolglos, Wirtschaft wie das bald entstehende Mönchtum (siehe9 Kloster) zeigt. Veränderungen der W.weise prägen in der Geschichte auch das Verhalten der Kirche. Die Reformation Martin Luthers (1483-1546) z. B. ist auch Protestbewegung gegen das Abhängigwerden von Stadtund Landadel von dem mit Fernhandel und Bergbau aufkommenden Frühkapitalismus, die Johannes Calvins (1509-1564) dagegen eher Stützung von städtischem Gewerbe und Handel gegen landesherrliche W.interessen. Kapitalistische W. bestimmt seit 2 Jh. zunehmend das Leben in den Industrieländern. Mit Hilfe industriell organisierter Arbeit (Produktion) sind die Kapitaleigner häufig zu Gesellschaften zusammengeschlossen und durch Banken vertreten bemüht, das angelegte Kapital zu vermehren. Dadurch wird nicht nur die Arbeit, sondern mehr und mehr auch die arbeitsfreie Zeit der Menschen Sonntag), ihre gegenseitigen Beziehungen sowie ihr Verhältnis zu den gesellschaftlichen Institutionen (z. B. Staat, Schule, Kirche) vom Interesse des Kapitals an seiner Erhaltung und Vermehrung bestimmt. Seit dem 19. Jh. haben sich Arbeiter zu Gewerkschaften zusammengeschlossen, um eigene Interessen durchzusetzen, notfalls durch Kampfhandlungen Streik). Die Kirchen standen diesem Bemühen weithin ohne Verständnis gegenüber. Seit 1945 versuchen sie aber, eine ausgleichende Rolle zwischen den Interessen von Kapital und Arbeit zu spielen. Einseitige Parteinahme für die Arbeitnehmer pflegt man zu vermeiden, zumal die aktiven Kirchenmitglieder selten Arbeiter sind. Landeskirchliche Industriepfarrämter sind bemüht, ArbeitsWissenschaft und Lebensverbindungen zwischen Kirche und industriell Beschäftigten herzustellen, bleiben aber von den eher bürgerlichen Kirchengemeinden weithin isoliert und auf das Engagement einzelner oder kleiner Gruppen beschränkt. R. T. Arbeit; Öffentlichkeit |
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