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Kerner, Justinus

 
       
  Kerner, Justinus (1768-1862), deutscher Dichter, im Hauptberuf Arzt, der sich mit den Phänomenen des Somnabulismus und Magnetismus befaßte und vor allem die Krankengeschichte von Friederike Hauffe (1801-1829), der »Seherin von Prevorst«, beschrieb. Darin werden zahlreiche parapsychologische Erscheinungen (Fernbewegungen, Apporte, Klopfgeräusche) beschrieben, ebenso halluzinatorische und visionäre Erlebnisse. Kerner sah seine Rolle als die eines nüchtern-wissenschaftlichen Beobachters von Phänomenen, die er zum Großteil durch die Existenz eines feinstofflichen Fluidums erklären wollte.

Kerner, Justinus (1786-1862), dt. Arzt und Dichter (einer der Hauptvertreter der »Schwäbischen Dichterschule«), der sich eingehend mit Somnambulismus und animalischem Magnetismus beschäftigte. —Bekannt wurden Die Geschichte zweyer Somnambülen (1824; die eine von ihnen zeigte u. a. dermooptische Phänomene) und vor allem seine Darstellung der Krankengeschichte der Friederike Hauffe (Die Seherin von Prevorst, 1829) mit Mitteilungen über paranormale Träume und Visionen der Patientin sowie von ihr hervorgerufenen psychokinetischen Phänomene. Auch belletristische Texte K.s, wie z. B. die Erzählung Die Heimatlosen, enthalten pps. Relevantes. Es ist aber falsch, K.s Okkultismusforschung als Teil seines poetischen Schaffens sehen zu wollen: Er betrachtete sich im Hinblick auf seine »Geisterforschung« als Naturwissenschaftler (heute würde man ihn vielleicht als philos. Anthropologen bezeichnen). — Der handschriftliche Nachlaß K.s im Schiller-National-Museum in Marbach a. N. enthält noch unveröffentlichtes Material zum Komplex seiner okkulten Studien (von Jennings 1965, 1968, 1974 teilweise ausgewertet). Die Quellen von K.s Okkultismus sind der Pietismus, die romantische Philos. eines Schelling und Schubert, die Gedanken Jung-Stillings und Swedenborgs; für den Arzt K. die Lehren Mesmers (K. behandelte mit Passes und glaubte an die Existenz eines feinstofflichen Fluidums). Diesen seinen Quellen stand K. jedoch keineswegs unkritisch gegenüber: »Gegenwärtig lese ich Jungs Geistertheorie. Schreckliche Dummheit mit vielen mißkannten Wahrheiten durchwebt!« schreibt er 1811 an Uhland (Zit. n. Jennings 1974: 108). Auch dem populären Spiritismus des Tischrückens begegnete K. skeptisch; zur Erklärung dieses Phänomens genügt seiner Ansicht nach die Annahme des Fluidums, »will man nicht dem amer. Glauben an Klopfgeister in den Tischen huldigen, zu dem ich es, bei allem sonstigen Glauben an Geister, noch nicht gebracht habe« —Werke Bibl.
 
 

 

 

 
 
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