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Tischrücken |
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Tischrücken, volkstümliche Bezeichnung spiritistischer Seancen (Sitzungen), wobei die Teilnehmer im Dunkel oder Halbdunkel um einen runden Tisch sitzen, die Hände zu einer »Kette« geschlossen auf die Tischplatte pressen, der in Bewegung gerät, sich hebt und senkt oder Klopflaute (raps) hören läßt, die meist als Äußerungen Verstorbener gedeutet werden. Schon in der Antike waren ähnliche Phänomene in Verbindung mit dem sich mysteriös bewegenden Tisch (mensa divinatoria) bekannt. Apollonius von Tyana soll in Indien »sprechende Tische« gesehen haben. In neuerer Zeit wurde sowohl von kirchlicher als auch von esoterischer Seite vor den seelischen Gefahren des Tischrückens gewarnt.
Seance ohne ausgesprochenes Medium. Die Gruppe sitzt im Kreis um einen Tisch. Die Hände liegen auf der Tischplatte und berühren die der Nachbarn. Nach einer Weile der Konzentration kann der Tisch anfangen sich zu bewegen er „morst" dann die Antworten des beschworenen Geistes durch Klopfen. Meist bewegt sich der Tisch jedoch auf Grund unwillkürlicher Muskelbewegungen, und die Botschaften stammen nicht aus dem Jenseits, sondern entstammen dem Unbewußten der Anwesenden.
Tischrücken, paranormales Bewegen eines Tisches, hervorgerufen durch einen oder mehrere Teilnehmer einer Seance. Schon im Altertum kannte man die mensa divinatoriae [lat.; Wahrsagetisch]; Tertullian (ca. t6o — ca. 22o) berichtet von Tischen, die dem Verkehr mit dem Jenseits dienen, und Ammianus Marcellinus (z. Hälfte des 4. Jh.s n. Chr.) beschreibt ein Oui-jaBoard in Gestalt eines Tisches, auf dem eine Platte mit dem Alphabet lag. Mit einem Ring an einem Faden wurden Botschaften ausgependelt, d. h., die Buchstaben, zu denen der Ring hinschwang, ergaben aneinandergesetzt eine sinnvolle Botschaft. Philostratus, der Biograph des Apollonius von Tyana, berichtet, dieser habe in Indien »sprechende Tische« gesehen; die Planchette soll in Tibet seit altersher bekannt sein, und die keltischen Dolmen (tischförmig gebautes urgeschichtliches Steingrab) dienten nach den phantasievollen Spekulationen mancher Autoren dem von Druiden geübten T. (»schwingende Steinen). Epidemisch wurde das T. in den USA nach den Vorfällen in Hydesville. Die übliche Technik war, daß die Teilnehmer, der »Zirkel«, sich rund um einen kleinen h setzten, die Hände auf ihn legten irgendwelcher Dinge harrten. Gelegentlich geriet der Tisch in Bewegung, man te Vibrationen, hörte Geräusche — Aufn eines Tischbeins auf dem Boden . —, die entsprechend dem Klopfalbet gedeutet wurden. Man vermutete n anwesenden Geist, mit dem Kommunion möglich schien. Die keineswegs Erklärung der Vorgänge stammt von vreul (Pendelversuch) und Fara. Beide führten die Bewegungen auf illkürliche und unbemerkte Muskeimungen zurück (Automatismus). In n können sich bewußte oder unbewußte the eines oder mehrerer Teilnehmer eilen; diese Inhalte zeigen eine Ten: zur Personifikation (»Geister«). der skizzierten Technik des T.s gibt )Übergänge und Weiterführungen zum Glasrücken, zur Planchette (auch sie geatlich »Tischchen« gen.) und zum Ouioard. önnen beim T. paranormale Phänometuftreten, z. B. ASW, wenn sich die eilungen auf Sachverhalte, Gegenstän>der künftige Ereignisse beziehen, die em der Teilnehmer bekannt sein könAber auch psychokinetische Manifeonen werden behauptet: Raps und sbewegungen bis hin zur Levitation, daß die Teilnehmer den Tisch berüh(sie halten nur die Hände über die te). erreichte die Welle des T.s England, n vorher hatte es Güldenstubbe in ikreich eingeführt. 1853 kam es nach tschland. T. wurde zum Gesellschafts(keinem ganz ungefährlichen, wie die Mediumistische Psychose zeigt. |
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