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Dürckheim, Karlfried Graf |
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Dürckheim, Karlfried Graf (1896-1988), Philosophieprof., Psychologe und Zen-Meister; 1948 gründete er mit seiner Frau in TodtmoosRütte (Schweiz) ein Therapiezentrum, wo er die »Initiatische Therapie« (von lat.: initiare = »einweihen«) entwickelte. Die Quellen dieser Therapie sind die Lehren von Meister Eckehart und des Zen. In D.s Menschenbild wird die Unterscheidung von Leib und Seele im Begr. des personalen Subjekts aufgehoben, das in sich das göttliche Wesen aufnehmen soll. Diese Innewerdung des göttlichen oder überweltlichen Wesens (Transzendenz) könne durch geistige Übungen erreicht werden. Ein Mensch, der nicht nur an dieses göttliche Wesen in sich glaube, sondern es auch erfahre, verändere sein Bewußtsein und betrete den »initiatischen« Weg. Voraussetzung sei aber, daß der Mensch ein anderes Lebensgefühl gewinnt, das durch den jap. Begr. Hara umschrieben wird. Nur wer seinen Schwerpunkt in die Leibesmitte verlege, könne sich aus dem Bannkreis der raum-zeitlichen Welt befreien und das transzendente, göttliche Wesen erfahren. In der Praxis setzt die Verknüpfung mit dem überweltlichen Wesen zunächst eine Beschäftigung mit verdrängten Teilen der Seele, den Schatten voraus. Weiterhin gehört dazu das »geführte Zeichnen«, hei dem der Patient mit geschlossenen Augen seine momentanen Einfälle aufzeichnet. Wichtig ist auch die Zazen-Meditation. Von seinen 16 Werken sind die wichtigsten: Übung des Leibes, Der Alltag als Übung, Zen und Wir, Vom doppelten Ursprung des Menschen, Hara.
Dürckheim, Karlfried Graf (" 1896), dt. Philosoph und Psychologe, der, ausgehend von Meister Eckhart und dem jap. Zen-Buddhismus, versucht, östliche Weisheit dem abendländischen Menschen nahezu-bringen. Vor allem auf psychotherapeutischem Gebiet arbeitet D. an einer fruchtbaren Verbindung von östlichen und westlichen Erkenntnissen. Als philos. Anthropologe ist D. überzeugt vom »doppelten Ursprung des Menschen«: in der raumzeitlichen Welt und in der Transzendenz. »Eine uns jahrhundertelang beherrschende Anthropologie erweist sich als zu eng. Sie reduziert die Ganzheit des Menschen auf das, was er kraft seiner fünf Sinne, seiner Ratio, seiner Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft und in seiner Bindung an weltliche Werte und Ordnungen ist. Was darüber hinausgeht, ist >transzendent< und Sache des Glaubens. Gewiß, es ist transzendent, insofern es den Horizont des natürlichen Welt-Ichs überschreitet, ja die ihm immanente Transzendenz sein Wesen ausmacht. Und noch eins kommt heute hinzu: dies Wesen, die uns einwohnende Transzendenz, hört auf, eine Sache nur des Glaubens zu sein. Sie tritt in den Kreis der Erfahrung und wird zum Wissen. Wo das geschieht, da scheiden sich die Geister. Und damit ist ein neues Zeitalter angebrochen!« Die sich bei D. abzeichnende Anthropologie reflektiert bereits pps. Erkenntnisse, und umgekehrt kann sie pps. Denken stimulieren. . |
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