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Baha’i-Religion (Bahaismus)

 
       
  Baha’i-Religion (Bahaismus) Die Heimat der Bahä’i-Religion ist Vorderasien. Die Zahl ihrer Anhänger wird auf 4,5 Millionen geschätzt. Sie ging in Persien aus der Schia («Partei Alis »), einer Abspaltung vom orthodoxen Islam, hervor und knüpfte an den ihr vorausgegangenen Babismus an. Dessen Gründer war Mirza Ali Muhammed, ein 1819 geborener Kaufmann aus dem südlichen Iran, der 1844 mit seiner Erklärung zum « Bab » eine neue Epoche und Zeitrechnung beginnen ließ. « Bab » ist die «Tür, durch die man eintritt», um mit seinem eigenen Innern, seiner Seele, zu verkehren. Mirza Ali Muhammed verstand sich zunächst als Sprachrohr des Imam, dann als Spiegel, in dem sich Allah zeigt («Spiegel des 1 lauches Gottes »), und als Offenbarer. Das brachte ihn in Widerspruch zur islamischen Lehre, der -Mohammed als « Siegel der Propheten» und der Koran als letztgültige, abschließende Offenbarungsurkunde gilt. Von der persischen Regierung wurde der Babismus revolutionärer Umtriebe beschuldigt und grausam verfolgt. Der « Bab » selbst wurde am 9. Juli 1850 öffentlich hingerichtet, sein Leichnam konnte erst 1909 bei Haifa in den Persischen Gärten am Fuß des Berges Karmel bestattet werden. Dort befindet sich das religiöse Zentrum der Bahä’i-Religion. Der Bahaismus selbst hat seinen Namen von Mirza Hussein Ali (18171892), der sich 1863 zum Baha’u’llah, dem « Glanz Gottes», erklärt hatte. 1844 war er zum Babi geworden. Als er eine Reihe von Offenbarungen empfing, zog er sich, nach seiner Verbannung in den osmanischen Irak, in die Berge Kurdistans zurück, wo er als frommer Asket lebte. Zurück in Bagdad, wurde er nach 1856 zur führenden Gestalt des wieder belebten Babismus. Von seinen Anhängern forderte er, ihre frühere Militanz aufzugeben. Ab 1870 wurden die meisten Babis zu Bahäis. Ihre Zahl wuchs vor allem im Iran und im Mittleren Osten. Im Alter widmete sich Baha’u’llah der religiösen Schriftstellerei, seine Werke wurden als Offenbarungen Gottes angesehen. In seinem «Heiligsten Buch » (ca. 1873) formulierte er die Grundlagen für das Heilige Gesetz der Bahäi; anschließend legte er die Prinzipien für den Aufbau einer neuen Weltordnung vor. Seiner Überzeugung nach ist der Bahaismus « die Krone aller übrigen Religionen». Seine Ethik basiert auf den Prinzipien der Gleichheit aller Menschen, der allgemeinen Menschenliebe und der Verpflichtung zur Förderung des Weltfriedens, festgelegt in einer Reihe von Grundsätzen: « 1. Die ganze Menschheit ist als Einheit zu betrachten. 2. Alle Menschen müssen die Wahrheit selbständig erforschen. 3. Alle Religionen haben eine gemeinsame Grundlage. 4. Die Religion muss die Ursache der Einigkeit und Eintracht unter den Menschen sein. 5. Die Religion muss mit Wissenschaft und Vernunft übereinstimmen. 6. Mann und Frau haben gleiche Rechte. 7. Vorurteile jeglicher Art müssen abgelegt werden. 8. Der Weltfriede muss verwirklicht werden. 12. Es muss ein Weltschiedsgerichtshof eingesetzt werden.»  
 

 

 

 
 
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