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Crowley, Meister

 
       
  Crowley, Meister (1875-1947), engl. Dichter, Sektengründer und einer der bedeutendsten Okkultisten des 20. Jh. Der spätere Werdegang C.s, der sich selbst als der Antichrist, als das Tier 666, bezeichnete, kann als eine Art innere Befreiung von seiner strengen christlichen Erziehung verstanden werden. 1898 wurde er in den GoldenDawn-Orden aufgenommen, auf den er durch die Lektüre eines Buches von Waite aufmerksam geworden war. Obwohl er auch von Mathers gefördert wurde, war sein eigentlicher Lehrmeister aber Allan Bennett, der ihn auch mit Drogen bekannt machte, von denen er zeitlebens nicht mehr loskam. C., der den Ordensnamen »Perdurabo« (»Ich werde durchhalten«) führte, machte rasch Fortschritte, aber seine Aufnahme in den zweiten Orden scheiterte an Mathers autoritärem Verhalten. Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung, in deren Verlauf C. versuchte, Mathers mit Hilfe einer Armee von 49 bösen Dämonen zu vernichten. Als C. ausgeschlossen wurde, gründete er 1905 seinen eigenen Orden (Argentium Astrum, = »Silberner Stern«, Abk. A. A.). 1904 diktierte ihm - Aiwaz, der Abgesandte des ägypt. Gottes Ra Hoor-Khuit, das Buch Liber Al vel Levis (»Das Buch der Gesetze«). Dieses Jahr markierte nicht nur den endgültigen Bruch C.s mit dem Golden-Dawn-Orden, sondern auch den Beginn eines neuen Zeitalters des Horus-Äons. Für C. ist die Freiheit des Willens zwar das höchste Gut eines Menschen, aber er muß zunächst einmal herausfinden, was er eigendich will. Wenn ihm das bewußt geworden ist, wozu auch abscheuliche Dinge gehören, dann muß er sie auch in die Tat umsetzen. C.s Beschäftigung mit Sexualmagie, die u. a. auf seine in Indien, Ceylon und China erworbenen Kenntnisse des Yoga und des Tantrismus zurückzuführen sind, brachte ihn 1910 in Kontakt mit Reuss, der ihn 1912 zum Leiter des OTO in England machte. In diese Zeit fällt auch seine Bekanntschaft bzw. seine homosexuelle Beziehung zu dem Dichter Neuburg, mit dem er 1909 in der algerischen Wüste eine Beschwörung durchführte, die er in den Werken von John Dee gefunden hatte. 1913 verfaßte er für die Gnostisch-katholische Kirche, eine Schwesterorganisation des OTO, ein Meßbuch. Während des 1. Weltkrieges lebte er in New York, beschäftigte sich mit Sexualmagie und schrieb antibritische Propagandatexte, was er als Beweis für seinen freien Willen ansah. 1920 gründete er in Cefalu in Sizilien die Abtei Thelema. Das ausschweifende Leben in der Abtei und der mysteriöse Tod eines Mitgliedes veranlaßten die ital. Behörden, ihn 1923 auszuweisen. (In den 70er Jahren rekonstruierte der Filmemacher Anger die Wandgemälde C.s, die Bilder von den »Astralwesen« enthalten, die er in seinem Drogenrausch erlebte.) Auch aus Frankreich wurde er ausgewiesen, wo er bis 1929 lebte. Nach seiner Rückkehr nach England, wo schon 1924 seine Bücher verboten worden waren, führte er 1932 gegen die Bildhauerin Nina Hamnett einen Prozeß, weil sie ihn der Schwarzen Magie bezichtigt hatte. C. erlitt nicht nur eine Niederlage vor Gericht, da die von N. Harnnett vorgetragenen Beweise erdrückend waren, sondern er verlor auch sein ganzes Vermögen. Zusammen mit Frieda Harris, die er 1937 kennenlernte, schuf er dann Tarotkarten (Tarot) für die Einweihung in das Neue Zeitalter. Grundlage bildeten die Arbeiten Levis, der das Tarot mit dem aus der Kabbala bekannten Lebensbaum verband. 1947 verstarb er zurückgezogen in Hastings (Sussex). Werke in dt. Übers.: Das Buch der Gesetze (1985), Equinox I-X u. andere Werke C.s erschienen seit 1961 im Psychosophischen Verlag in Stein/App. (Schweiz) bzw. Zürich. Das Buch der Lügen, Magick (2. Bde.), Moonchild (esot. Belletristik), Die Heiligen Bücher von Thelema, Liber CXI Aleph, Confessions und Ausgewählte Werke (I-III) in den 80er Jahren im Johanna Bohmeier Verlag.  
 

 

 

 
 
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