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Golden-Dawn-Orden, engl.: Hermetic Order of the Golden Dawn. »Der hermetische Orden von der Goldenen Dämmerung«. Die Gründung dieses für die Magie des 20. Jh. so wichtigen Ordens beginnt mit dem Auftauchen des Cypher Manuscripts und Briefen einer gewissen Anna Sprengel im Jahre 1887. Der Geistliche und Arzt Woodman, der diese in einer Geheimschrift abgefaßten Dokumente entdeckte, gab sie an Westcott weiter, der seinerseits den jungen Freimaurer Mac-Gregor Mathers mit der Entzifferung betraute. Das Manuskript enthält fünf mystische Rituale und die Briefe Sprengels, die der deutschen Rosenkreuzergesellschaft »Goldene Dämmerung« angehörte. 1888 gründeten Wescott, Woodman und Mathers in London den »Isis-Urania Temple of the Hermetic Order of the Golden Dawn«. Anfänglich beschränkte sich die Ordenstätigkeit auf das Studium von okkulten Texten, besonders von Zauberbüchern und die Durchführung von Ritualen und magischen Operationen (das Schließen eines Paktes mit seinem Schutzengel, das Herstellen von Talismanen und Sigillen etc.). In Anlehnung an die zehn Sephiroth hatte der Orden zehn Grade: Zelator, Theoricus, Prakticus, Philosophus, Adeptus Minor, Adeptus Major, Adeptus exeptus, Magister Templi, Magus und Ipsissimus. Die Lehren des G. D. enthalten vor allem Elemente der Kabbala, Gedankengut der Rosenkreuzer, der Theosophie und der ägypt. Magie und Mythologie. 1892 wurde von Mathers ein »innerer« Orden »Ordo Rosae Rubae et Aurae Crucis« (Orden der roten Rose und des goldenen Kreuzes) gegründet. Wer den Grad des Adeptus Minor erlangt hatte, konnte diesem zweiten Orden beitreten. Die Rituale, welche die Adepten dieses Grades vollziehen mußten, stammten von Mathers, der vorgab, sie von geheimen Meistern (Secret Chiefs) empfangen zu haben. Jeder Adept mußte sich sieben Ausrüstungsgegenstände herstellen: einen Kelch für das Element Wasser, einen Dolch für die Luft, eine Scheibe für die Erde, einen Zauberstab für das Feuer, ein Schwert für die feurige Energie des Mars, einen Lotosstab für die allgemeinen Beschwörungen und ein Rosenkreuz. Diese Insignien erhielten ausgewählte Farben, die nach der Überzeugung des G. D. ein Bindeglied zwischen der Welt des Geistes und der Welt der Materie waren. Überhaupt spielt die Farbentheorie eine wichtige Rolle, weil man mit Hilfe von Farben gezielt in das Unterbewußte eindringen konnte. So stellte man 25 (5 Grundtattwas und 20 Subtattwas) verschieden gestaltete Tattwas her, die man zum Visualisieren benutzte. Aber auch mit Tarotkarten und magischen Zeichen rief man solche Astralvisionen hervor. Die Geheimen Lehren, Rituale und Instruktionen, die »Flying Rolls« (fliegen- de Rollen) hießen, wurden teilweise von Crowley in der Zeitschrift Equinox und ausführlich von Regardie (The Golden Dawn, 4 Bde., 1937-40, und Francis King (Astral Projection, Magic and Alchemy) veröffentlicht.. Nachdem Crowley 1898 dem Orden beigetreten war, kam es 1900 zum Konflikt, der damit endete, daß der Orden in gegenseitig sich befehdende Fraktionen zerfiel. Mathers, der sich in Paris aufhielt, geriet mit der Londoner Gruppe in Streit. Crowley gründete seinen eigenen Orden (A.A.) und veröffentlichte geheime Ordensrituale. Nachdem Mathers und Crowley den G. D. verlassen hatten, übernahm Yeats die Leitung des äußeren und des inneren Ordens. Nach dem Ausscheiden Yeats im Jahre 1901 kam es zu einer Spaltung. Die Anhänger Machers bildeten den »Alpha und Omega Tempel«, und eine andere Gruppe schloß sich 1903 als »Stella Matutina« (Morgenstern) Waite an, an dessen Stelle 1915 Felkin trat. (Blackwood, Brodie, Innes, Farr und Fortune) |
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