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Schutzengel, in der westlichen Magie der göttliche Funke, der jedem Menschen innewohnt. Das Gewahrsein des heiligen Schutzengels ist gleichbedeutend mit kosmischem Bewußtsein.
Unsere Vorstellung von Schutzengeln geht wahrscheinlich auf uralte iranische und babylonische Vorbilder zurück. Auch das Alte Testament kennt Engel, die den Menschen bei Gefahr beistehen. Doch die Idee vom Schutzengel als ständigem Beschützer eines Menschen ist jüngeren Datums. Thomas von Aquin hat im Mittelalter die für die katholische Kirche verbindliche Lehre vom Schutzengel aufgestellt. Schutzengel, gibt’s die? Viele Überlebende gefährlicher Situationen schwören darauf. Sie sind sicher, höhere Mächte hätten sie geschützt und gerettet. Helga C. lebt heute im Ruhrgebiet. Im Krieg war ihr über alles geliebter Bruder Paul 1943 vor Stalingrad gefallen. Doch Helga C. ist sicher, dass Paul als Schutzengel ihr mehrere Male das Leben gerettet hat. Helga C. wohnte damals in Schlesien und musste mit ihrer Mutter vor den Russen flüchten. Obwohl ihr Treck ständig bombardiert wurde und die meisten umkamen, geschah ihr und ihrer Mutter nichts. Als sie die Elbe erreichten, war ein Überqueren unmöglich. Die wenigen intakten Brücken wurden von den Russen bewacht, die auch Schwimmende erschossen. Helga C.: »Wir waren verzweifelt. Wir übernachteten in einem Lager und hatten Angst vor dem Morgen. Doch da stand Paul plötzlich vor mir. Er nahm mich bei der Hand und führte mich ein paar hundert Meter weiter an eine Stelle, wo noch vor wenigen Tagen amerikanische Soldaten kampiert hatten, die inzwischen wieder abgerückt waren. Ich fand einen prall gefüllten Rucksack. Paul lächelte mich an und verschwand. In dem Rucksack waren Zigaretten, Cornedbeefdosen und eine Flasche Whiskey. Wir konnten uns satt essen und mit dem Schnaps einen russischen Wächter überreden, uns über eine unzerstörte Brücke ziehen zu lassen.«
Auch in der neuen Heimat, die Helga mit ihrer Mutter im Ruhrgebiet gefunden hatte, riss der Kontakt mit Paul nicht ab. Er gab ihr Ratschläge, die Helga streng befolgte. Sogar zu Ihrem Mann verhalf er ihr. Weil sie zu einem Rendezvous eigentlich nicht gehen wollte, nahm sie Paul bei der Hand und zwang sie mit sanfter Gewalt, das Treffen einzuhalten. Es wurde eine glückliche Ehe. Eines Tages, Helga arbeitete in einer Textilfabrik, erschien ihr Paul zu Feierabend und bat sie, mit ihrem Rad einen Umweg zu fahren und dabei nach der Mutter zu schauen. Sie tat es und fand die Mutter nach einem Herzinfarkt reglos am Boden liegend. Sie rief den Notarzt an, und die Mutter konnte gerettet werden. Gisela W. aus der Rheinpfalz hat schon seit längerem Kontakt mit ihrem Schutzengel. Sie war vor Jahren in einer Meditationsgruppe, in der sie sich nicht wohl fühlte. Von ihren Erfahrungen mit dem Schutzengel erzählt sie: »Da erschien mir erstmals mein Schutzengel, den ich leibhaftig vor mir sah. Er schritt eine Treppe hinab, redete mit mir und wusch mir Hände und Gesicht. Dann überredete er mich, aus der Gruppe auszutreten. Wenige Tage später musste ich mich einer schweren Darmoperation unterziehen. Doch die half nicht und im Frühjahr 1992 bestand die Gefahr, dass die Tumore bösartig waren. Ich wurde ins Krankenhaus »Guter Hirte« in Ludwigshafen zu einer erneuten Operation eingeliefert. Am Abend vor der Operation konnte ich noch Zwiesprache mit meinem Schutzengel halten. Ich bat ihn, dafür zu sorgen, dass nicht mehr gemacht werde, als unbedingt notwendig.
Als ich nach der Operation wieder aufwachte, sagten mir die Ärzte, dass überhaupt kein Eingriff vorgenommen worden war. Eine Routineuntersuchung hatte ergeben, dass die Tumore plötzlich verschwunden waren. Medizinisch konnte sich das niemand erklären. Ich war allerdings verwundert, dass der Oberarzt meine Worte an den Schutzengel wörtlich wiederholte.« |
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