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Corpus hermeticum

 
       
  Corpus hermeticum, eine Sammlung von 18 anonymen griech. Prosaschriften aus dem 2. u. 3. Jh., die wahrscheinlich in Ägypten entstanden ist und sich als Offenbarungen des Hermes Trismegistos (Dreimalgrößten Hermes), des ägypt. Gottes der Weisheit, ausgeben. Das Streben nach Gottesschau, Wiedergeburt und Erlösung der Seelen könne durch Mystik, Ekstase, Meditation, Magie und Astrologie erreicht werden. Eine solche Verbindung (Synkretismus) von griech. und orientalischem Gedankengut ist typisch für religiöse Schriften der röm. Kaiserzeit. Die wichtigste dieser Schriften, der Poimandres (»Der Menschenhirt«), der auch zeitweise der ganzen Sammlung den Namen gab, gehört zur nichtchristlichen Gnosis. Mitte des 15. Jh. wurde der C. h. wiederentdeckt und 1463 von dem ital. Gelehrten Marsiglio Ficino (1433-1499) ins Lat. übersetzt. Die Wirkung auf die Renaissancephilosphie war gewaltig. 1781 veröffentlichte Dietrich Tiedmann eine dt. Übers. Hermes Trismegists Poemander oder von der göttlichen Weisheit. Nach Yates kommt dem mit der Wiederentdeckung des C. h. beginnenden Hermetismus eine wichtige Rolle bei der wissenschaftlichen Revolution des 17. Jh. zu, da der kath. Naturphilosophie, die auf Aristoteles basierte, ein alternatives Denkmodell entgegengesetzt wurde. Im weiteren Verlauf der wissenschaftlichen Revolution wurden die okkulten Elemente allerdings beseitigt.  
 

 

 

 
 
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