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Kirche der Anthroposophischen Gesellschaft (Anthroposophie), die in den zwanziger Jahren in der Schweiz gegründet wurde. Die Ch. möchte die Spaltung der Christenheit in Katholiken und Protestanten wieder aufheben. Die wichtigste Zeremonie ist die Menschenweihehandlung, die dem christlichen Abendmahl analog ist.
Christengemeinschaft Die « Anthroposophische Gesellschaft » (Anthroposophie, griech. «Weisheit vom Menschen»), ein Kreis von Theologen, Künstlern und Akademikern, wurde 1913 von Rudolf Steiner (1861 -1925) zusammengerufen. Im Anschluss an die Gnosis, an indische Geistigkeit und unter planmäßiger Meditation erstrebten ihre Mitglieder bei inneren Schauungen ein tieferes Erkennen und Leben «im Geiste ». 1922 wurde von Friedrich Rittelmeyer (1872 - 1938) die anthroposophische « Christengemeinschaft » gegründet, die als «über Katholizismus und Protestantismus » hinausgehende « dritte Kirche » das Christusereignis in den Mittelpunkt stellte und in ihren « Menschenweihehandlungen » ein sakramental-symbolisches Kultmysterium schuf. Die Christengemeinschaft hält sich an Steiners Weltbild. Christus gilt ihr als « konkrete allerhöchste Geistperson », Gott als « geistig-physisches » Wesen und « Daseinsgrund der Himmel und der Erde ». Der «Werdestrom der Zeit» offenbart den Sohn als die schöpferische Seite der Gottheit. Christi Erdenleib ist die «Urhostie ». Mit ihr beginnt der Weltprozess, der die Verwandlung der Erdenstofflichkeit in «reine Geistleiblichkeit » zum Ziel hat. Die Verwandlung geht von Christus auch auf die Menschen über: Der Mensch wird zum Priester im kosmischen Raum, getragen von der « Erkenntnis an ein Weiterleben der Seele nach dem Tod ». Während des Dritten Reiches (1941) wurde die Christengemeinschaft verboten. Heute hat sie Gemeinden in ganz Deutschland, in anderen europäischen Ländern, in Nordamerika und Südafrika. In ihrem Zentrum in Stuttgart, dem Sitz des « Erzoberlenkers », unterhält sie ein Priesterseminar. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat 1949 die Anerkennung der Taufe der Christengemeinschaft (bei der Wasser, Salz und Asche verwendet werden) abgelehnt und blockiert seit 1950 ihre Aufnahme in den Weltrat der Kirchen. |
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