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Vision

 
       
  Vision, lat.: »Gesicht, Schauung«; eine Sinnestäuschung, die aber subjektiv als etwas Wirkliches empfunden wird. Sie kann spontan im Schlaf oder Halbschlaf auftreten oder aber durch Hypnose, Kristalle und Drogen erzeugt werden. In der Mystik sind V. die durch Ekstase erlangten Offenbarungen Gottes.

Von latein. videre sehen: Erscheinung einer Wahrheit vor dem ’inneren< Auge. Im AT wird, im Vergleich zu anderer religiöser Literatur des Altertums, verhältnismäßig selten von V. berichtet (z. B. 2 Mose 3,1 ff.; Jes 6,1 ff). Diese Zurückhaltung hat ihren Grund nicht in Zweifeln an der Möglichkeit von V., sondern in der Ehrfurcht vor Gott, den niemand sehen kann und darf (2 Mose 33,18ff.; Joh 1,18). Ob die Erscheinungen Christi nach seiner Auferstehung (Ostern) als V. zu verstehen sind, ist in der Theologie umstritten. Der Sache nach ist auch in einem von der Naturwissenschaft beherrschten Zeitalter festzuhalten: Das >Gewahr-werden< der Wahrheit ist immer auch ein sinnlicher Vorgang, nicht nur eine Sache des Verstandes. Ekstase; Epiphanie; Theophanie; Offenbarung; Ostern189

Vision [von lat. visio; Gesicht, Schau], eine Gesichtshalluzination, die, theologisch betrachtet, Offenbarungscharakter besitzt; paranormale Informationen können in eine V. eingehen, PKPhänomene sie begleiten (Manifestationen, die aber in der theologischen Sicht peripher sind). Der Inhalt einer V. kann sich der sprachlichen Wiedergabe entziehen; so lesen wir über die hl. Katharina von Genua (1447 bis 51o): ... sie vermochte nicht den allerkleinsten Teil dessen, was ihr Gott in diesem Gesichte gezeigt, auszusprechen ...« . Dennoch ist V. im Prinzip auf Kommunikation ausgerichtet, sie ist mehr soziale als individuelle Erscheinung; das zeigt sich auch im Sendungsbewußtsein und Mitteilungsbedürfnis des Visionärs, das in der Regel selbst dann zutage tritt, wenn sich der Visionär der empfangenen V. als unwürdig erachtet. Der typische Visionär ist, wie die Kirchengeschichte zeigt, gesund und keineswegs hysterisch. — Die Bilder der V. sind nach Jung aus der Kenntnis des Kollektiven Unbewußten zu deuten (sie haben archetypischen Charakter), aber auch die Interpretation auf der jeweiligen Stufe des religiösen Bewußtseins und der geschichtlichen Epoche ist aufschlußreich und legitim.
Vision, in der Mystik ein Gesicht, das durch eine Bewußtseinsveränderung oder eine Gipfelerfahrung ausgelöst wird; dabei werden mit dem geistigen Auge Bilder geschaut, die den Betreffenden mit einem Gefühl ehrfürchtiger Scheu, heiliger Gläubigkeit und Transzendenz erfüllen. Weniger tiefgreifende Visionen treten unter Umständen beim Tagträumen, Kristallsehen oder bei Übungen mit gelenkter Phantasie auf. Mystische Visionen sind meist archetypischen Inhalts und dringen aus den spirituellen Bereichen der Psyche empor. Archetyp, kollektives Unbewußtes, kosmisches Bewußtsein und Halluzination.
 
 

 

 

 
 
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