Volltextsuche:        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   #   

 

   

Schintoismus

 
       
  Schintoismus ist die ursprüngliche Religion Japans. Ihr Name kam auf, als sich der Buddhismus in Japan ausbreitete. Da nannte man die alte Religion schin-to, «Weg der Götter». Zunächst gab es darüber keine Aufzeichnungen; erst als die chinesische Schrift in Japan übernommen wurde (seit dem 7. Jahrhundert n. Chr.), entstanden auch Texte religiösen Inhalts. Im 8. Jahrhundert n. Chr. gab der japanische Kaiser dem Offizier Yasumaro den Auftrag, alle Legenden und Mythen zu sammeln, die von der Abstammung des kaiserlichen Hauses handeln. Auf langen Reisen durch Japan suchte Yasumaro daraufhin Märchen und Geschichten, die er 712 n. Chr. unter dem Titel «Kojiki» («Alte Annalen ») herausgab. Dabei griff der Verfasser auf chinesische Ideogramme (Schriftzeichen) zurück. Bei der Transkription der « kami no mi chi», (japanisch « der Weg der Kami », d. h. der Weg wichtiger Personen) verwendete er lie chinesischen Zeichen für « Gest » (schin) und für «Weg» (tao Taois-mus). So entstand Schinto: «Weg der ;Götter», obgleich es sich bei den mytlischen Personen dieser Geschichten Licht um höhere Mächte, sondern um virkliche Menschen - Helden und Ahnen - handelt. Das Buch «Kojiki» beginnt mit einer langen Abstammungsreihe der Kami. An der 17. und 18. Stelle der Kette werden Izanagi und Izanami genannt, die Ureltern, die das männliche und das weibliche Prinzip verkörpern. Sie « gebaren » Japan, indem sie einen Speer in den Weltozean tauchten. Das himmlische Paar, das auch Bruder und Schvester war, schuf viele Arten von Karmi, z. B. den Feuergott. Dieser verbrannte Izanamis Schoß und tötete sie. Izanagi brachte später noch die Hirn-mel-Scheinende-Große-Erlauchte-Gottheit (Amaterasu, die Sonnengöttin), den Mond-Nach-Besitzer und den Sturmgott hervor. Das sind die drei Hauptkami. Im Allerheiligsten jedes Schintotempels wird der « Gottesleib » (Schintai) aufbewahrt: ein Spiegel als Abbild der Sonnerscheibe, den kein Mensch anschauen darf; denn er ist Träger göttlicher Kraft. Berge gelten als Sitz der Götter. Brunnen und Quellen, Flüsse und Meere, Felder und Bäume werden verehrt. Jecem Gott kommt eine bestimmte Aufgabe zu. Neben den Naturgottheiter gibt es auch Totengeister. Sie übernehmen den Schutz der Familie. Verehrt wird - zu Lebzeiten wie auch nach dem Tod - das Ahnenoberhaupt. Die Zahl der Götter ist unübersehbar. Angehörige des kaiserlichen Hauses und verdiente Staatsmänner (auch Wissenschaftler wie der deutsche Tropenmediziner Robert Koch) wurden zu Gottheiten erhoben. Der Kaiser, der 1945 nach der japanischen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg abdanken musste, galt selbst als Nachkomme der Sonnengöttin; er wird von vielen Japanern heute noch als göttliches Wesen angesehen. Nach dem Eindringen des MahayanaBuddhismus im 6. Jahrhundert n. Chr. geriet der Schintoismus in Verfall; japanische Gottheiten wurden mit den Buddhas identifiziert. Schließlich verschmolzen beide Religionen. Es gibt Simultantempel, in denen buddhistische « Bonzen » (Priester) mit Schintopriestern zusammen amtieren. Bis heute sind diese Religionen eng miteinander verquickt; der Glaube an viele Tausende von Kami ist erhalten geblieben. Das japanische Religionsgemisch hat neben Elementen des Buddhismus und Schintoismus auch solche des Taoismus und des Konfuzianismus ineinander aufgehen lassen. Buddhisten erklären, die Kami seien lediglich besondere Erscheinungsformen des Buddha, und Schintoisten bezeichnen die Kami als die Originale, von denen die Buddhas abgeleitet seien.  
 

 

 

 
 
Diese Seite als Bookmark speichern :
 
 

 

 

 
 
<< vorhergehender Begriff
 
nächster Begriff >>
Schin
 
Schizophrenie
 
     

 

Weitere Begriffe : König der Wälder | Rassismus | Hexensalbe
 
Lexikon Esoterik |  Impressum |  Rechtliche Hinweise |  Datenschutzbestimmungen |  Lexikon Religion
Copyright © 2010 Lexikon der Esoterik & Religion. All rights reserved.