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Märchen

 
       
  Märchen, Gattung der epischen Dichtung, eine mehr oder weniger phantastische Erzählung zum Zwecke der Unterhaltung, in der die Grenzen zwischen der Realität und dem Wunderbaren, Außerordentlichen aufgehoben sind; die Wirklichkeit wird in eine übernatürliche Welt transzendiert. Geister, Dämonen, Hexen und Zauberer greifen in das menschliche Geschehen ein, strafen und belohnen nach Gutdünken; Tiere und Dinge sprechen und handeln wie Menschen. Die Volksmärchen sind Schöpfungen eines oder mehrerer unbekannter Urheber (im Gegensatz zum Kunstmärchen, das von einem Autor stammt — z. B. Tieck, E. T. A. Hoffmann, Goethe, Mörike u. a. schrieben Kunstur.); im Volksm. werden — je nach Kultur variierend — immer wieder bestimmte, formelhafte Geschehensabläufe und Typen (Archetyp) aufgegriffen. Parapsychisches ist häufig Motiv und Element im M. Frühere Formen des Weltverständnisses (z. B. Makrokosmos-Mikrokosmos-Spekulationen) können im M. erhalten geblieben sein; die Tiefenps. nähert sich dem M. in ähnlicher Weise wie den Träumen.  
 

 

 

 
 
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