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OBE

 
       
  OBE ist die gebräuchliche Abkürzung für »Out of Body Experiences« (Außerkörperliche Erfahrungen). Es sind Exkursionen der Seele, die unter Stress und Schmerzen, aber auch ohne besonderen Anlass angetreten werden. Diese ungewöhnliche Art des Reisens ist nicht an Völker, Kulturen oder Zeiten gebunden.
Die Forschungen des Psychiaters Dean Sheils von der Universität von Wisconsin ergaben, dass 70 von 95 untersuchten Völkern Erfahrungen mit OBE hatten und dass sich die Beschreibungen in erstaunlich hohem Maß ähnelten. Es sei typisch, dass ein »Etwas« den Körper verlasse. Das Erlebnis sei von Träumen durchaus zu unterscheiden und OBE sei für gewöhnlich spontan. Schamanen und besondere Sensitive könnten solche Erlebnisse allerdings auch Kraft ihres Willens herbeiführen. Es gibt tausende dokumentierte Seelenreisen. Auch der Schriftsteller Ernest Hemingway berichtete Freunden über ein solches Ereignis und schilderte es später in seinem Roman »In einem anderen Land«. Er war 19 Jahre alt und stand in einer Sanitätseinheit an der italienischen Front. Eine Granate verletzte Hemingway an den Beinen. Hemingway: »Ich spürte, wie sich meine Seele oder irgendetwas augenblicklich von meinem Körper löste. So wie man ein seidenes Taschentuch an einem Zipfel aus der Tasche zieht. Das Etwas flog herum, kam dann zurück und ging wieder in mich hinein. Ich atmete wieder und war wieder zurück.«
Die meisten außerkörperlichen Erlebnisse stellen sich als ziemlich durchschnittliche Abenteuer dar. Und viele messen ihnen auch keinen besonderen Wert bei. Interessanter ist da schon eine Reise wie sie Walter Mc Bride unternahm, ein Farmer aus Indiana, der bei seiner Exkursion gesehen wurde. Mc Bride: »Ich ging früh zu Bett und knipste das Licht aus. Ganz unvermittelt spürte ich, dass ich im Raum schwebte. In einer aufgehellten Atmosphäre. Das Licht war weiß und warf keinen Schatten. Es hatte keine Ähnlichkeit mit Sonnenlicht.« Mc Bride spürte, wie er nach oben durch sein Haus schwebte. »Das Geländer und die Zimmerdecke hielten mich nicht auf. Ich glitt mühelos hindurch. Als ich eine bestimmte Höhe erreicht hatte, stellte ich mich zufällig aufrecht hin und blickte herunter. Da sah ich mich auf dem Bett liegen.« Mit Verwunderung stellte Mc Bride dann fest, dass er in einer wellenartigen Bewegung auf sein Elternhaus zustrebte, das mehrere Kilometer entfernt lag. Ohne es sich erklären zu können, war ihm klar, dass er seinen Vater besuchen wollte, dessen Gesundheit ihm Sorgen machte. Er betrat das Elternhaus, wobei er ganz ungehindert durch die Wände ging. »Am Bett des Vaters sagte ich nur ,Vater’. Er antwortete nicht, aber ich hatte das Gefühl, er könne mich sehen. Auf seinem Gesicht zeigte sich Erstaunen.«
Mc Brides Rückkehr verlief ohne weitere Besonderheiten. Als erstes sah ich meinen Körper, der noch immer auf dem Bett lag. Ich war zu diesem Zeitpunkt bei vollem Bewusstsein. Als ich wieder in mein physisches Ich schlüpfte, war ich hellwach und fühlte keine Schläfrigkeit. « Mc Bride machte sich exakte Aufzeichnungen über seinen Ausflug und notierte alle Zeiten genau. Bald besuchte er seinen Vater auf natürliche Weise. In Gegenwart zweier anderer Besucher bestätigte der alte Mann den Bericht seines Sohnes. Er hatte ihn auch gesehen, als er am Fuß des Bettes gestanden hatte. Zufällig hatte auch der Vater die Zeit der Vision notiert. Sie stimmte mit der Zeit überein, die der Sohn niedergeschrieben hatte. Natürlich hat sich die Wissenschaft der außerkörperlichen Reisen angenommen und eine Anzahl von Beweisen zusammengetragen. So konnten Versuchspersonen, die in der Lage waren, außerkörperliche Erfahrungen künstlich herbeizuführen, unter Laborbedingungen Schilderungen anderer Räume der Institute liefern und eigens versteckte Gegenstände finden.
Es ist auch vorgekommen, dass sich Menschen vor unerträglichen Schmerzen oder Folter in außerkörperliche Zustände flüchteten. So geschah es zum Beispiel Ed Morell, der um die Jahrhundertwende zu lebenslanger Haft in St. Quentin verurteilt wurde. Nachdem er fälschlich beschuldigt wurde, Gewehre in dem berüchtigten Zuchthaus versteckt zu haben, steckten ihn die Wärter in eine besondere Zwangsjacke, die den Körper so stark einschnürte, dass man glaubte »lebendig begraben« zu sein. Morell beschrieb die stechenden Schmerzen, die teilweise Taubheit seiner Glieder und die Ausdünstung seines Körpers, die auf der Haut wie Säure brannte. Es sei, »als werde man von einer riesigen Boa Constrictor verschlungen.. Nachdem Morell die erste »Behandlung« mit dem Foltergerät hinter sich hatte, ließ ihn schon allein die Angst vor dem Foltergerät erzittern. Doch die zweite Folter verlief anders, als sich die Peiniger erhofft hatten. Als Morell mit unsäglichen Schmerzen auf dem Boden seiner Zelle lag, spürte er, wie sich sein Bewusstsein langsam von seinem Körper löste und frei durch die Gefängnismauern schwebte. Wenn er in seine Zelle und in seinen Körper zurückkehrte, fühlte er sich ausgeruht und erfrischt.
Der Oberaufseher war überrascht, dass Morell auch nach wiederholten Folterungen nicht zusammenbrach. Er ordnete eine Verschärfung der Qualen an: Eine zweite Jacke wurde über die erste geschnürt. Doch immer, wenn die Wärter Morell die Jacken abnahmen und glaubten, eine Leiche zu finden, waren sie überrascht, dass er so guter Stimmung war. Während der außerkörperlichen Erfahrungen nutzte Morell seine sonderbare Fluchtmöglichkeit, »reiste«, wohin er wollte und beobachtete Ereignisse, die er später als Beweis seiner OBE Reisen angeben konnte. Morellg Unerschütterlichkeit verhalf ihm schließlich zur Befreiung aus seiner fünfjährigen Einzelhaft und vier Jahre später sogar zur Befreiung aus dem Gefängnis. Auch Skeptiker mussten seinen Schilderungen glauben. Es war noch nie vorgekommen, dass ein Häftling das mörderische Folterinstrument überlebte ohne ziemlich schnell zu gestehen, was die Wärter von ihm hören wollten.
 
 

 

 

 
 
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