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Nah Todeserlebnis

 
       
  Tausende Menschen haben ihren eigenen Tod überlebt. Sie waren klinisch tot und wurden wieder ins Leben zurückgeholt. Alle sagten, sie wären nur ungern ins Leben zurückgekehrt. In der Erforschung der Nah Todeserlebnisse sind zwei Mediziner führend: Dr. Raymond Moody und die Schweizer Ärztin Dr. Elisabeth Kühler Ross. Beide untersuchten hunderte von Fällen. Und beide kamen zu derselben scheinbar absurden Erkenntnis: Der Tod ist schön. Elisabeth Kübler Ross schildert die Erlebnisse einer schwer kranken Patientin, die viele Male an der Schwelle des Todes gestanden hatte. Die Frau lag in der Intensivstation einer Klinik. Eine Schwester sah, dass sie im Sterben lag und holte eilig Hilfe. Dr. Kübler Ross: »In diesem Augenblick fühlte die Frau, wie sie aus ihrem Körper herausschwebte. Sie hat hinab geschaut und sehen können, wie blass ihr Gesicht war. Gleichzeitig fühlte sie sich aber wunderbar. Sie war von tiefem Frieden und äußerster Erleichterung erfüllt.« Die Patientin beobachtete, wie ihre Ärzte sich um ihren Körper mühten. Sie hörte, wie sie sagte, welche Mitglieder des Ärzteteams die Wiederbelebungsversuche aufgeben wollten und welche nicht. Ihre Erinnerungen an die Einzelheiten waren so scharf, dass sie sich später an einen Scherz erinnern konnte, den ein Pfleger machte.
Sie war klinisch tot. Doch wenig später kehrte ihre körperlose Seele gegen ihren Willen in den Körper zurück. Sie war von den Ärzten wiederbelebt worden. Die »International Association for Near Death Studies« (Internationale Gesellschaft zum Studium von Nah Todeserlebnissen) hat 1000 Mitglieder, ausschließlich Wissenschaftler. Sie stellte fest, dass etwa ein Drittel aller Menschen, die schon einmal wiederbelebt wurden oder dem Tode sehr nahe waren, ein Nah Todeserlebnis hatten. Die Betroffenen zeigten später laut der »Ärzte Zeitung« größere Verbundenheit, Toleranz und Mitgefühl mit anderen Menschen. Es sei sogar zur Heilung psychischer Krankheiten gekommen, zuweilen auch zur völligen Kehrtwendung von Verbrechern. Außerdem wurde in verschiedenen Studien eine statistisch signifikante Abnahme der Angst vor dem Tod festgestellt. Wodurch NahTodeserlebnisse entstehen, ist noch ungeklärt. Dass es sie gibt, ist jedoch unbestritten. Das beweist auch der Fall einer 50 jährigen Amerikanerin aus Seattle, bei der im Krankenhaus ein Herzstillstand eintrat. Die Ärztin Dr. Kimberley Clark Sharp: »Auch die Atmung hatte bereits ausgesetzt. Dennoch versuchten wir, die Frau ins Leben zurückzurufen. Es gelang.«
Die Patientin berichtete, sie habe an der Zimmerdecke geschwebt, von wo sie dem Ärzteteam zuschaute. Art und Abfolge der ärztlichen Maßnahmen wurden von ihr präzise geschildert. Dann, so die Patientin, habe sie zum Fenster herausgesehen, nach unten auf den Parkplatz. Sie konnte alle Autos – Farben und Typen – aufzählen, die während ihres »Todes« wegfuhren und ankamen. Dann sei sie nach draußen geschwebt, mehrere Stockwerke tief. Dabei habe sie im dritten Stock einen Tennisschuh auf dem Fenstersims gesehen: »Es war ein blauer Schuh.« Die Ärztin prüfte das nach und fand den blauen Tennisschuh. Die Ärztin: »Ich musste ihr glauben, ob ich wollte oder nicht, denn die betreffende Etage hatte die Patientin mit Sicherheit nie betreten. Also muss sie ihren Körper verlassen haben.«
Der Sterbeforscher Dr. Raymond A. Moody fasste zusammen, was er von mehreren hundert Menschen mit Nah Todeserlebnissen hörte: »Ein Mensch liegt im Sterben. Während sich seine körperliche Bedrängnis ihrem Höhepunkt nähert, hört er, wie der Arzt ihn für tot erklärt. Er nimmt ein brummendes Geräusch wahr und hat zugleich das Gefühl sich sehr rasch durch einen langen, dunklen Tunnel zu bewegen. Danach befindet er sich plötzlich außerhalb seines Körpers, aber immer noch in derselben Umgebung wie bisher. Wie ein Beobachter blickt er nun aus einiger Entfernung auf seinen Körper. Zuerst von starken Gefühlen aufgewühlt, gewöhnt er sich immer mehr an seinen merkwürdigen Zustand. Bald dringen neue Eindrücke auf ihn ein. Andere Wesenheiten von seiner eigenen, neuen Art nähern sich dem Sterbenden, um ihn zu begrüßen und ihm beizustehen. Er erkennt bereits verstorbene Verwandte, Freunde, liebe Menschen sowie ein unbekanntes leuchtendes Wesen, das Liebe und Wärme ausstrahlt, wie er sie noch nie erfahren konnte oder je für möglich gehalten hätte. Ohne Worte zu gebrauchen, fordert ihn das Lichtwesen auf, sein Leben als Ganzes zu betrachten und zu bewerten. Es hilft dabei mit, indem es ein Panorama der wichtigsten Lebensstationen in gedankenschneller Rückschau an ihm vorbeiziehen lässt. Dann kommt es zu einer dramatischen Wendung: Der Betreffende nähert sich einer Grenze, die – das weiß er ganz genau – die Trennlinie zwischen dem irdischen und dem folgenden Leben darstellt. Dieser als erschreckend empfundene Moment kann früher oder später kommen, je nachdem, wie lange der jeweilige klinische Tod dauert. Auch nur ganz kurz, wenn ein Mensch dem Tod nur kurzzeitig nahe war.
In jedem Fall hat die Vorstellung einer Rückkehr ins Leben nichts Positives an sich. Die Sterbenden sträuben sich, wollen hinüber, dem Licht der Wärme, der Geborgenheit zu, wo glückliche Wesen auf sie warten. Auch wenn die Umkehr wie eine Rückkehr in einen dumpfen Alptraum gefürchtet wird, so sieht der Sterbende ein, dass der Augenblick seines Todes noch nicht gekommen ist. So vereinigt sich die Seele wieder mit ihrem materiellen Körper. Ganz sicher hinterlässt die Todeserfahrung bei allen Befragten tiefe Spuren: Jeder Zweifel an der Möglichkeit eines Weiterlebens nach dem Tode ist ausgeräumt. Die Unsterblichkeit wird auf Grund persönlicher Erfahrungen als beglückend real betrachtet. Auch wenn er keine menschlichen Worte findet, um zu schildern, was er erlebt hat. Versucht er das, stößt er auf Ablehnung oder Hohn. «
 
 

 

 

 
 
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