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Elberfelder Pferde

 
       
  Elberfelder Pferde, Stichwort für einen nie aufgeklärten Komplex von Fragen über die mentale Kommunikation zwischen Mensch und Tier. Vor dem Ersten Weltkrieg machte der Elberfelder Kaufmann Hans Krall auf seine Pferde aufmerksam, die mit Hilfe eines Huf-Klopfcodes Fragen sinnvoll beantworten, schwierigste Rechenaufgaben lösen und überdies selbständige Mitteilungen über ihre Umwelt machen konnten. Erklärungen wie Dressur, Betrug oder »Reaktion auf unbewußte, unmerkliche Ausdrucksbewegungen des Besitzers« scheinen nicht zuzutreffen. Der Nobelpreisträger Maurice Maeterlinck befaßte sich mit diesem Phänomen in seinem Buch Der fremde Gast (1924)

Elberfelder Pferde, Karl Krall, ein Kaufmann aus Elberfeld (heute Vorort von Wuppertal), erbte das Pferd »Kluger Hans«, das 1904 von sich reden machte, nachdem ihm sein Besitzer, der Lehrer Wilhelm von Osten (1838-1909), Lesen und Schreiben beigebracht haben soll. Er kaufte, neben anderen Pferden, noch »Muhamed« und »Zarif« dazu, 2 arab. Hengste, sowie »Berto« und das Pony »Hänschen«. Die Tiere wurden trainiert, nach einem festgelegten Code, einem »Hufschlagalphabet«, die Uhrzeit abzulesen, Rechenergebnisse mitzuteilen, Texte zu buchstabieren. Außerdem konnten sie angeblich bestimmte Fragen sinnvoll beantworten. Man zeigte dem Tier z.B. das Foto eines Mädchens und fragte: »Was ist das?« In einem phonetischen Alphabet soll die Antwort geklopft worden sein: »metgen«. — »Warum ein Mädchen?« »weil lang hr hd« (weil lang Haar hat), usw. Auch in Abwesenheit Kralls »löste« Muhamed Aufgaben wie. Die naheliegendste Erklärung solcher Phänomene ist selbstverständlich Dressur zum Betrug; es wäre auch möglich, daß das Tier sich an kaum wahrnehmbaren Ausdrucksbewegungen seines Herrn (die diesem selbst u. U. unbewußt bleiben) orientiert und so merkt, wann es mit Klopfen aufhören soll. Die dritte These nimmt Telepathie zwischen Herr und Pferd an und eine vierte, die Krall selbst vertrat, behauptet die eigenständige Denkleistung der Tiere. Ochorowicz meinte in diesem Zushg., der wache Zustand des Pferdes habe »viel Ähnlichkeit mit dem Somnambulismus des Menschen«, und Maeterlinck machte die zutreffende Anmerkung, daß wir bei sog. »Rechenkünstlern« auch nicht wissen, wie sie die mathematischen Operationen, die uns so verblüffen, vornehmen, und daß oft die Fähigkeit zum außergewöhnlichen Kopfrechnen nur vorübergehend (z. B. in der Kindheit oder Jugend) auftritt. Bis heute ist es allerdings nicht gelungen, das Phänomen der E. P. zu erklären.
 
 

 

 

 
 
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