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Ahnung

 
       
  Ahnung. In der Umgangssprache versteht man unter »böser A.« oder »To-desa.« ein unbestimmtes Gefühl oder Vermutung, die man als eine abgeschwächte Form der Präkognition (Vorauserkennen) bezeichnen könnte. Auch medial nichtbegabte Menschen können A. haben. Die Ursachen der A. sind im Unterbewußtsein zu suchen, wo viele Erlebnisse eines Menschen ohne dir Kontrolle durch das Bewußtsein gespeichert sind. Der Spiritismus erklärte die A. als Einflüsse der Seele Lebender oder Verstorbener.

Ahnung, Akt spontanen Hellsehens oder spontaner Telepathie, experimentell nicht darstellbar, gelegentlich als optisches oder akustisches Erlebnis auftretend, im Wachoder Schlafzustand; inhaltlich nicht sehr spezifisch, aber voll realistischer oder symbolischer Hinweise auf das tatsächliche Ereignis; mit unterschiedlichem Bedeutungsbewußtsein verbunden. Man kann A. inhaltlich differenzieren nach der Art des Ereignisses Todesahnung; A.en, die sich auf freudige, auf traurige Ereignisse —letztere überwiegen — beziehen usw.), und man kann unterscheiden nach individuell-subjektiven und nach kollektiven A.en, die »wahrscheinlich eine materielle Objektivität besitzen« Bei kollektiven A.en sind außerdem zu unterscheiden: abhängige (A. als Gruppenerfahrung) und unabhängige (ohne daß die Erlebnisträger voneinander wissen, beziehen sich ihre A.en auf dasselbe Ereignis). Der A. geht eine paranormale Information voraus, über deren »Aussendung«, »Transport« und »Empfang« wir in physikalischer Hinsicht nichts Positives wissen. Das mehr oder minder vage Bewußtwerden dieser Information ist die A. Diesem Bewußtwerden können somatische Erscheinungen vorausgehen (z. B. unerklärliches Weinen), es kann durch einen normalen objektiven Vorgang (z. B. ein Musikstück, das gerade gespielt wird) oder ein u. U. paranormal verursachtes objektives Ereignis (z. B. Stillstehen einer Uhr), ausgelöst, »induziert«, werden (Synchronizität). Die Kasuistik der A.en ist außerordentlich groß, aber nur wenige Fälle sind gut dokumentiert; denn mitgeteilt werden A.en oft erst, wenn das Ereignis, auf das sie sich beziehen, auf normalem Wege bekannt wurde (wenn etwa nach einem Todesfall brieflich Nachricht eingeht), dann aber ist die Gefahr der Erinnerungtäuschung bei der Schilderung der A. groß. Schwierig ist oft der Nachweis, daß A. und Bezugsereignis zeitlich zusammenfallen. Riehet teilt einen Fall mit, in dem die Koinzidenz gesichert scheint: »Herr William wußte, daß sein Schwager Georges schwer krank und dem Tode nahe war. Eines Morgens sieht er neben seinem Bett Georges’ Gestalt und sagt zu seiner Frau: >Ich habe Georges gesehen, er ist bei Sonnenaufgang eine Minute lang dagewesen.< In weiter Entfernung starb Georges in den Armen seines Vaters, der sagte: >Die Sonne geht gerade in dem Augenblick auf, in dem unser lieber Sohn in das himmlische Vaterland eingehtDie zeitliche Übereinstimmung ist so scharf, daß die Tatsache, daß Georges’ Ableben zu erwarten war, bei dieser Ahnung wenig ins Gewicht fällt.« Es ist nicht möglich, die A. scharf gegenüber anderen paranormalen Erlebnisformen abzugrenzen; was die A. charakterisiert, ist das nicht ganz Deutliche der Erfahrung. Zwar kann das Bild, oder was immer die A. ausmacht, deutlich erscheinen, aber das Ereignis, auf das sie sich bezieht, bleibt verschwommen. Die Übergänge zur klareren Gewißheit (Hellsehen; Telepathie) sind fließend. —Manche Autoren verwenden den Begriff A. auch für ein Vorausfühlen künftiger Ereignisse; es erscheint aber sinnvoll, A. auf Gegenwärtiges zu beschränken und sie sovon der Vorahnung abzugrenzen.
 
 

 

 

 
 
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