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Wissenschaft

 
       
  Die Anfänge der abendländischen W. liegen im antiken Griechenland. Deshalb bedient sich die wissenschaftliche Fachsprache auch heute noch — neben lateinischen — griechischer Fremdwörter. Der Philosoph Aristoteles (384siehe22 v. Chr.) war einer der ersten, der menschliches Wissen in einem System umfassend zur ordnen und in einer Theorie zu begründen versucht hat. Während in der antiken W. die Philosophie nach dem Wesen der Dinge gefragt hat, sind in der Neuzeit die Naturw. bestimmend geworden, die die Erfahrung betonen und Strukturen und Gesetzmäßigkeiten zu erforschen suchen. Zu den ursprünglichen w.lichen Disziplinen wie Philosophie, Theologie, Medizin, Physik, Rechtsw. sind zahlreiche neue Gebiete hinzugekommen (z. B. Soziologie, Psychologie, technische W.) oder zu solchen aufgefächert worden (z. B. Kernphysik, Psychoanalyse, Wirtschaftsw., KommunikationsForschung). Seit dem Mittelalter sind es vor allem die Universitäten, an denen W. in Forschung und Lehre betrieben wird. Die zahlreichen W. sind heute nicht mehr durch ein Übergreifendes System geeint, sondern lediglich durch den Anspruch überprüfbarer Methoden. Nach amerikanischem Vorbild unterscheidet man gegenwärtig zwischen Natursiehe Sozialund Geistesw. 196 W. entspricht einerseits dem Neugierverhalten des Menschen, der seine Umwelt erkunden, verstehen und schöpferisch gestalten will. Andererseits hat W. die Aufgabe, menschliches Verhalten zu deuten und zu prüfen und zur Urteilsfindung anzuleiten. Neue Erkenntnisse bedeuten nicht nur positiv Zuwachs an Wissen und Möglichkeiten, sie können auch den Menschen gefährden (z. B. Atomspaltung, Biochemie, elektronische Datenspeicherung). Nicht alles, was der Mensch machen kann, darf er auch machen. Er muß neben der Suche nach Erkenntnis auch die Folgen bedenken, die seine Tätigkeit für die Gesellschaft hat. Insofern ist das alte Ideal von der »Freiheit der W.« nicht mehr gültig. W. muß sich selbst als Beitrag zur Vermenschlichung unserer Lebensbedingungen verstehen. Christliche Theologie erhebt mit Recht den Anspruch, W. zu sein. Damit ist nicht die Wahrheit ihres Gegenstandes, sondern die Überprüfbarkeit ihrer Methoden gemeint. Kirche kann auf W. nicht verzichten: in der Ausbildung ihrer Mitarbeiter, zur Begründung ihrer Glaubenslehre und als Entscheidungshilfe für ihr Handeln. Theologie; Universität  
 

 

 

 
 
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