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Quäker

 
       
  Quäker Der Name « Quäker » (engl. quaker, « Zitterer ») hat sich seit dem Ende des 17. Jahrhunderts als Bezeichnung für die « Kinder des Lichts », eine um 1650 von George Fox (1624-1691) in England gegründete Bewegung, eingebürgert. Fox soll, wenn « der Geist über ihn kam », ein krampfhaftes Gliederzucken verspürt haben. Dabei entdeckte er bei sich selbst « etwas von Gott ». Das brachte ihn zu der Überzeugung, dass sich Gott als innere Stimme in jedem Menschen melde. Dieses « innere Licht» erleuchte alle, ohne dass dafür Priester oder Kirche, Riten oder Dogmen notwendig seien. Die « Children of Light » gingen predigend über Land, zogen vor niemandem den Hut und verweigerten Steuern und Eid. Dabei verbanden sie Askese und Nächstenliebe mit der Forderung nach Gewaltlosigkeit. Das schützte sie nicht vor schonungsloser Verfolgung. In ihren « Silent Meetings» warteten sie schweigend auf göttliche Offenbarungen. Einer ihrer bekanntesten Vertreter war William Penn (1644 - 1718). In New Jersey (USA) am Delaware gründete er 1681 eine englische Kolonie. Das «heilige Experiment» sah Religionsfreiheit sowie Mitbestimmung aller Bewohner bei Gesetzgebung und Rechtsprechung vor. So entstand das Staatswesen Pennsylvania. Dort fanden, neben den Quäkern, auch andere aus religiösen Gründen Verfolgte eine Zuflucht. Heute sind die Quäker in zahlreichen Sozial- und Friedensdiensten aktiv (Internationaler Versöhnungsbund, Quäkerspeisungen, Hilfswerke). Sie lehnen jede Art von Konfessionalisierung und Institutionalisierung des Glaubens (demnach auch jegliche Form einer Kirche), verpflichtende Bekenntnisse und kirchliche Reglementierungen ab. Religiosität soll völlig individuell gestaltet werden (« Religion ohne Dogma »). Denn die « Gotteskindschaft » jedes Einzelnen wurzele in eigener Erfahrung mit Gott. In jedem Menschen lebe ein « göttlicher Funke ». Deshalb müsse der Mitmensch, wer immer er sei und welche Auffassung er vertrete, geachtet und toleriert werden. Solidarität mit Hungernden, Einsamen, Schutzlosen, Kranken ist bei den Quäkern so selbstverständlich wie « Friedensdienst » innerhalb sozialer Aktionen, die über die bloße Fürsorge hinaus auf Reformen und Beseitigung von Ungerechtigkeit und Feindschaft zwischen Völkern, Rassen und Gesellschaftsschichten abzielen. Nach Auffassung der Quäker ist der einzelne Mensch nicht auf fremde Autoritäten, sondern auf sich selbst verwiesen. Der « Geist », der in ihm wohnt, hat unbedingte Autorität. Individualität (keiner ist einer anderen Instanz außerhalb seiner selbst unterworfen) bedeutet den höchsten Wert des Menschen. Folgerichtig braucht, wer Quäker werden will, nicht unbedingt mit allen Anschauungen des Quäkertums übereinzustimmen. « Entscheidend ist die religiöse Überzeugung und das Bemühen, diese Überzeugung im täglichen Leben wirksam werden zu lassen.»

Freikirche, vor allem in USA. Schwerpunkte: Unbedingte Gewaltlosigkeit (Ablehnung jeden Kriegsdienstes) und Pazifismus. Großer Einsatz für politische Diakonie. Oekumene
 
 

 

 

 
 
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