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Energie, psychische

 
       
  Energie, psychische, in Anlehnung an die Physik hat die Tiefenps. eine p. E. postuliert; sie folgt damit dem im 19. Jh. dominierenden mechanistischen Denken, ohne dabei ein eigenes Modell zu entwickeln, wie diese p. E. funktionieren soll und welches physiologische Korrelat ihr zugehört. Dagegen forderte Berger ein materielles Äquivalent der Bewußtseinsvorgänge, das dem Gesetz von der Erhaltung der E. unterworfen ist. In der Analytischen Ps., wie man die Jungsche Tiefenps. zur Unterscheidung von der Freudschen Psychoanalyse nennt, drängt die p. E. machtvoll aus dem Kollektiven Unbewußten und wird von kraftvollen Archetypen kanalisiert. Kollidieren p. E.ströme, d. h., bedrängen sich gegensätzliche Forderungen in der Psyche, so ist es ein Schritt in der Individuation, durch ein sich spontan bietendes »vereinigendes Symbol« die Gegensätze in neuer Gestalt zu einen. Das Weltverständnis von Kindern und die Naturerklärungen der Naturvölker verstehen die Analytiker Jungscher Richtung als unbewußte, unassimilierte p. E.; der Animismus, im religionswiss. Sinn, wird als Projektion gedeutet. Freud hat im Entwurf einer Psychologie (1895) die Begriffe freie und gebundene E. verwandt, aber in anderem Sinn als in der Physik üblich. Helmholtz hatte für die Physik definiert, daß freie E. in verschiedene Arbeitsformen verwandelt werden kann, während die nur als Wärme erzeug-bare E. gebunden heißt.) Bei Freud nun ist die freie E. die direkt nach Abfuhr drängende p. E. in ihrer ursprünglichen Form; gebunden ist die aufgehaltene, kontrollierte, disponible E. Libido bezeichnet in der Tiefenps. immer jede Form der p. E. und keine spezifisch sexuelle. In der Pps. wird von p. E. in verschiedenem Sinn gesprochen, da schon die Wortbedeutung von »psychisch« nicht einheitlich ist: Manche am engl. oder frz. Sprachgebrauch orientierte Autoren verwenden »psychisch« im Sinn von »parapsychisch«. Der Begriff E. wird bei manchen ähnlich wie in der Tiefenps. gebraucht, die Mehrzahl der Autoren — soweit der Begriff überhaupt differenziert verstanden wird —rückt ihn aber näher an die in der Physik übliche Verwendung: Wie Josef Breuer, der frühe Mitarbeiter Freuds, denken sie an eine im Nervensystem vorhandene E.-form (»nervöse Spannung«, »intrazerebrale tonische Erregung« u. ä.). Diese besondere E., die für die paranormalen Vorgänge verantwortlich sein soll, heißt psychophysische E. (Kotik), mediumistische E. (z. B. bei Grunewald), metaätherische (Kherumian) oder auch einfach psychische Kraft o. ä. Forscher wie Rhine halten dagegen Psi für einen nichtphysikalischen Vorgang und können deshalb auf eine energetische Theorie verzichten. Und auch der Marburger Physiker Petzold glaubt, Telepathie und Hellsehen ohne die Annahme eines Energietransportes in ein physikalisches Weltbild integrieren zu können (1968). Das letzte Wort über die energetische Hypothese ist aber damit sicherlich noch nicht gesprochen (Strahlen; Wellen).  
 

 

 

 
 
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