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Emanation, lat.: »Ausfluß«. In der Gnosis, im Neuplatonismus und in der Kabbala geht das Niedere aus dem Höheren hervor, was bedeutet, daß die sichtbare Welt aus dem Göttlichen entstanden ist. In der Parapsychologie sind E.en Ausströmungen und Ausstrahlungen von dem menschlichen Körper, die von Medien wahrgenommen werden können. (Aura)
lateinisch „herausfließen, entspringen, sich verbreiten". Im Okkultismus und der Esoterik wird das Ausströmen der göttlichen Kraft E. genannt. Nach dieser Vorstellung ist die Erschaffung der Welt kein einmaliger Vorgang in ferner Vergangenheit, sondern findet dauernd statt. Die göttliche E. fließt ständig in die Welt und erfüllt alles Seiende. Auf ihrem Weg aus der göttlichen Sphäre erschafft sie zunächst die Welt der Ideen. So ist alles als Vorstellung vorhanden. Danach formt die E. den Äther nach diesen Ideen, Vorstellungen. Zuletzt wird die gewöhnliche Materie nach dem Muster des Äthers angeordnet. Das Verständnis der Emanations-lehre ist schwer und bedarf intensiver gründlicher Studien, vor allem der jüdischen Lehre der Kabbalah und ihres Baum des Lebens.
Emanation [lat.; Ausströmung], in der antiken Religionsphilos., im Gnostizismus und Neuplatonismus die Lehre, daß die Schöpfung »Ausfluß« der Gottheit sei, hervorgegangen aus einer göttlichen Substanz. Im Okkultismus und in der Pps. hypothetische, allem Lebendigen — und nach manchen Autoren vielleicht der Materie überhaupt — innewohnende »feinstoffliche« Substanz (Fluidum, Nervengeist, Nervenäther, psychische Energie, Od usw.), die mittels bestimmter Techniken, z. B. »Magnetisieren« aktiviert werden kann, Träger psychischer Kräfte ist und daher verschiedene Wirkungen auszulösen vermag. Am häufigsten werden als Effekte Heilungen, Erkrankungen und Objektbewegungen (ohne erkennbare Berührung) genannt. Einer Theorie zufolge prägen E.en das psychometrische Objekt; dem Sensitiven soll es möglich sein, ihren Ursprung zu erkennen: Richet sprach deshalb von einer pragmatischen E. als Erklärung der —›- Psychometrie. 1925 berichtete der Züricher Elektroingenieur E. K. Müller erstmals über den Nachweis einer menschlichen E. Anthropoflux) mit Hilfe eines von ihm konstruierten Elektromanoskops. Seine Ergebnisse, von Jung und Moser aufgegriffen, werden auch heute noch unterschiedlich gedeutet: als normaler physiologischer Effekt der Hautoberfläche oder als Grundlage paraphysischer Vorgänge.
Emanation, eine Schwingung, die von einer einzigen Quelle ausgeht. In der Mystik heißt es manchmal von der Welt, sie sei die stofflichste, dichteste oder »gröbste« Emanation des Göttlichen. Die mystischen Kosmologien der Kabbala, der Gnosis und des Neuplatonismus fassen den Schöpfungsprozeß in dieser Weise auf. Zum Beispiel gibt es in der Kabbala zehn Emanationen oder Sephiroth des Ain Soph Aur, des »grenzenlosen Lichts«. Diese Emanationen manifestieren sich in vier Welten, die noch dichter sind. Sie heißen Atziluth, Briah, Jesira und Assiah.
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