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Bilsenkraut, bot.: Hyoscyamus, Hauptarten schwarzes u. weißes B. Ein Nachtschattengewächs (bot.: Solananzeen), dessen psychoaktive Bestandteile Alkaloide (stickstoffhaltige, alkalische Substanzen) Atropin (Hyoscymin) und Skopolamin (Hyoszin) sind. Schon in geringen Mengen führen diese Stoffe zu Funktionsstörungen des Gehirns. Dosen ab 10 mg rufen schwere Vergiftungserscheinungen hervor bzw. sind tödlich. Die in der Antike gebräuchlichen Bez. Apollinaris oder Pythonion (abgel. von Apollo, dem griech. Gott der Weissagung) weisen darauf hin, daß das B. als Wahrsagemittel benutzt wurde. Dem entspricht auch die kelt. Bez. Beluntia (nach dem kelt. Orakelgott Belenos). Dt. volkstüml. Bez. sind Schlafkraut, Zigeunerkraut, Teufelswurz und Prophetenkraut. Im Mittelalter war B. ein wichtiger Bestandteil der Hexensalben und des Bieres. Bis ins 19. Jh. wurden die Dämpfe des B. als Heilmittel gegen Zahnschmerzen und Asthma benutzt.
Eine der wenigen berauschenden Pflanzen unserer Breiten. Wegen seiner gefährlichen Nebenwirkungen wurde es nicht zum Vergnügen genossen. Es fand aber Anwendung in verschiedenen Rezepten für Hexensalben (Hexerei).
Bilsenkraut, Hyoscyamus niger, eine giftige, betäubende Pflanze, die mit Hexenwesen und Zauberei in Verbindung gebracht wird. Das Bilsenkraut enthält Alkaloide, die den Wahn hervorrufen, man sei in ein Tier verwandelt, und soll der hochwirksame Bestandteil im Zau. bertrank der Circe gewesen sein. Man vermutet, daß auch das Delphische Orakel seine Prophezeiungen nach Einatmen des Rauchs glimmender Bilsenkrautkörner verkündete. ferner Flugsalbe, Halluzination und Lykanthropie.
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