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Stigmatisierung, auch Stigmatisation [von lat. stigma; Wundmal, Brandmal], Auftreten der, gelegentlich blutenden, Wundmale Jesu bei einem Menschen; ein psychogener Effekt oder, theologisch verstanden, charismatisches Zeichen; die Kirchengeschichte kennt etwa 5oo, meist kath. Stigmatisierte, in Einzelfällen sind die Stigmata von Hystericas durch Kratzen hervorgerufen worden. — Für die nicht-theologische Betrachtung gehört die St. zu den physiologisch noch nicht recht erklärbaren organischen Bildungen (»organische Plastik«) aufgrund der Einbildungskraft: So teilt Kerner (Blätter aus Prevorst Bd. IX) einen Fall mit, in dem eine Frau von einer weißen oder roten Rose träumt und ein entsprechendes Zeichen nach dem Erwachen auf ihrem Arm findet — für die Medizin ein neurogenes Exanthem [griech.; »Hervorblühung«]. Auch in Hypnose wurden Stigmata provoziert (z. B. Brandblasen). Die Stigmatisierten der Kirchengeschichte waren fast ausschließlich Frauen; Ausnahmen bilden Franz von Assisi, bei dem die St. sich angeblich überhaupt zum ersten Mal zeigte (bei ihm simulierten schwärzliche Hautknoten sogar die Kreuznägel), und Padre Pio (Forgione). Verschiedene Ärzte, so der berühmte Pathologe Rudolf Virchow (1821—I902), hielten die St. für Betrug oder Täuschung, andere glauben an einen normalen oder pathogenen psychophysiologischen Effekt. Pps. relevant wird die St. erst, wenn eine ASW-Information bei der Genese mitwirkt (es sei denn, man will die St. als PKffekt deuten): So wird ein Fall berichtet (Jacobi 1924: 3), wo bei der Schwester eines Soldaten der Rücken wie von Geißelhieben zerhauen wurde; gleichzeitig war an ihrem Bruder an einem weit entfernten Ort das Urteil des Spießrutenlaufens vollzogen worden. Dermographismus. |
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