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Stechapfel |
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Stechapfel, bot.: Datura stramonium; volkstüml. Bez.: Dornapfel, Rauhapfel, Stachelnuß und Tollkraut. Die Blätter des St.s haben einen unangenehmen, betäubenden Geruch, der beim Trocknen etwas abnimmt. In den Blättern und im Samen ist das giftige Alkaloid Hyoscymin enthalten, das auch als psychoaktiver Bestandteil der Hexensalben benutzt wurde. In der Schwarzen Magie wird der Samen benutzt, um Streit und Zank zu stiften. Von den St.-Arten, die über den ganzen Erdball verbreitet sind, ist der rote St. (bot.: Datura sanquinea) der bekannteste. Er wird von den Indianern Lateinamerikas zu magischen Zwecken eingesetzt.
Eine der wenigen berauschenden Pflanzen unserer Breiten. Wegen seiner gefährlichen Nebenwirkungen wurde der St. nicht zur Unterhaltung genossen, fand aber Anwendung in verschiedenen Rezepten für Hexensalben (Hexerei). Daneben wurden bis vor kurzem seine getrockneten Blätter als Lungenheilmittel bei Asthma gebraucht.
Stechapfel (Datura), besonders bei den Schamanen Mexikos und Südamerikas gebräuchliches psychedelisches Nachtschattengewächs, mit dem sich magische Vorstellungen verbinden. Zu Pulver zerstoßene Samen des Stechapfels werden dem einheimischen Bier beigemischt; der so erzeugte Rausch ist von lebhaften Halluzinationen begleitet, die unter Umständen bis zu drei Tagen andauern. JivaroSchamanen nutzen diese Erfahrung zur Diagnose von Krankheiten und Aufklärung von Diebstählen. Das Pflanzengift kann auch Klanghalluzinationen hervorrufen und zu Gesprächen mit imaginären Wesen führen. E: Bei manchen mexikanischen Indianerstämmen wird dem DaturaRausch die Eigenschaft zugeschrieben, hellsichtig zu machen, so etwa bei den Tzeltal, Huaxteken und Maya. Stechapfelpräparate werden meist dann eingenommen, wenn ein Gegenstand in Verlust geraten ist und wiedergefunden werden soll, oder wenn Antwort auf eine bestimmte Frage angestrebt wird.
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