Volltextsuche:        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   #   

 

   

Silbert, Maria

 
       
  Silbert, Maria (1866-1936), berühmtes österreichisches Trance-Medium. Im Zusammenhang mit ihrer besonders nach 1920 zutage getretenen Begabung wurden zahllose okkulte Phänomene beobachtet – »raps« im Klopfalphabet, Lichterscheinungen, Psychokinese, Gravierungen von Namenszügen auf Innendeckeln verschlossener Taschenuhren usw., auch von Priestern, die bei den Seancen der gläubigen Katholikin Silbert anwesend waren. Als ihren Kontrollgeist aus dem Jenseits nannte sie einen »Neil« oder Franciscus Cornelius, einen Nürnberger Gelehrten des 17. Jahrhunderts. Neuerdings wurde versucht, ihn mit dem Geographen Vicenzo M. Coronelli aus Venedig (1650-1718) zu identifizieren (N. Cziep, Innsbruck).

Silbert, Maria (i866-1936), die »Seherin von Waltendorf« (bei Graz) war in den 2oer Jahren ein bekanntes Medium. Bereits aus ihrer frühen Jugend werden ASWPhänomene berichtet; PKrscheinungen zeigten sich, als ihr Ehemann schwer erkrankte. Er starb 1914; in den Jahren 1920-22 erreichten die Erscheinungen ihren Höhepunkt. Meist fanden die Seancen bei hellem Lampenlicht und ohne Kabinett statt. Dabei traten Raps als Knistern und Krachen, oft als deutliches Klopfen auf. Die Klopflaute »wanderten«, sie erklangen mal aus dem Tisch, mal aus der Wand, aus Einrichtungsgegenständen usw. Nach einem Klopfalphabet erfolgten sinnvolle dt. und manchmal auch lat. Diktate. Weiter wird von Leuchtphänomenen (bläuliche und hellgrüne Funken und Blitze, einmal gar »zwei Feuergarben«) berichtet. Häufiger sollen Berührungen vorgekommen sein, d. h., mehrere Teilnehmer spürten —oft gleichzeitig — bei strenger Kontrolle der Extremitäten des Mediums »Tupfer« oder ein richtiges Zupacken an Knie oder Unterschenkel. Manche dieser »Tupfer« ergaben sinnvolle Texte nach dem Code der Klopflaute. Was da griff, war nicht zu sehen. Beglaubigt sind wiederholtes Schweben eines Eichentisches in to cm Höhe; der Tisch konnte andrerseits aber auch so schwer werden, daß ihn z Männer kaum zu heben vermochten. In Hunderten von Fällen erschienen auf Taschenuhren, Trinkbechern, Fotografien u. ä. Zeichen oder Wörter als »okkulte ’Gravierung« oder in Direkter Schrift. Der Augenblick der Niederschrift wurde nie beobachtet: Die Gegenstände verschwanden und tauchten graviert wieder auf — mal befanden sie sich plötzlich in der Hand ihres Besitzers, mal fielen sie mit Getöse auf den Tisch (Dematerialisation, Apport). Auch Materialisationen wurden beobachtet (eine Hand, Finger, Nebelartiges usw.). Dabei wollen einige Teilnehmer ein Abkühlen der Zimmertemperatur und bei sich selbst einen »Kraftentzug« registriert haben. Manche der Phänomene traten auch außerhalb der Sitzungen und unter freiem Himmel auf. Das Medium glaubte, einen jenseitigen Führer und Beschützer zu haben, die Kontrolle »Franziskus Nell«. Er galt als Urheber der Diktate und Gravuren und behauptete, ein Nürnberger Gelehrter aus dem 17. Jh. zu sein. 1922 wurde während einer Sitzung das Gesicht »Neils«, mit Spitzbart und Schnurrbart, in weichem Ton abgedrückt. S. war gläubige Katholikin; »Neil« antwortete besonders gern auf religiöse Fragen, und vor allem kath. Geistliche waren Teilnehmer der Seancen. Die angewandten Kontrollen genügen heutigen wiss. Ansprüchen nicht mehr. Tatsächlich wurde mehrfach der Betrugsvorwurf erhoben und auch von kritischen Parapsychologen wie z. B. Moser geteilt. Es fällt jedoch schwer, sich das Zustandekommen mancher Erscheinungen, etwa Gravieren eines Uhrglases von der Innenseite aus, durch Tricks erklären zu wollen.
 
 

 

 

 
 
Diese Seite als Bookmark speichern :
 
 

 

 

 
 
<< vorhergehender Begriff
 
nächster Begriff >>
Silberschnur
 
Silene
 
     

 

Weitere Begriffe : Balder | Luft | Schule
 
Lexikon Esoterik |  Impressum |  Rechtliche Hinweise |  Datenschutzbestimmungen |  Lexikon Religion
Copyright © 2010 Lexikon der Esoterik & Religion. All rights reserved.