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HIRAM ABIFF

 
       
  Die zentrale Figur in der Saga der Freimaurerei ist Hiram Abiff, Sohn einer Witwe und der Erbauer des Salomon-Tempels, ein Gebäude, von dem Okkultisten glauben, in seiner Struktur seien die Schlüssel zu allen mystischen und geheimen Angelegenheiten enthalten. Nachdem er dieses Werk gnostischer Architektur vollendet hatte, wurde Hiram von drei Schurken namens Jubela, Jubelo und Jubelum umgebracht. Die Namen allein suggerieren, dass es sich um eine Allegorie handelt, und Albert Pike, in mancher Hinsicht der Schöpfer der modernen Freimaurerei, weist uns darauf hin, dass sie die zwei Namen Gottes, Ju und Bel enthalten, dreimal wiederholt. Die drei Endungen von Ju-Bel, A-O-UM sollen eine Variante des OM oder AUM sein, wie es von den hinduistischen Völkern verwendet wird, um meditatives Bewußtsein zu erreichen. Jeder Freimaurer, der den dritten Grad erreicht dieser Ausdruck ist in die Alltagssprache mit einer ähnlichen, wenn auch verschiedenen Bedeutung eingegangen -, muß das Märtyrertum Hirams nachvollziehen und nacherleben und erhebt sich dann, wiedergeboren, als neuer Bruder der königlichen Kunst. (Im Ordo Templi Orientis, der sich als der einzig wahre freimaurerische Orden versteht, von den konventionellen Logen aber als pseudo-freimaurerisch betrachtet wird, ist Hiram durch den Sufi-Märtyrer Mansur al-Hallaj ersetzt, der zu Tode gesteinigt wurde, weil er in mystischer Verzückung ausgerufen hatte: »Ich bin die Wahrheit, und da ist nichts in meinem Turban außer Gott!«) Hiram baute Salomons Tempel ohne den Lärm von Hämmern, sondern er verzahnte »jedes Stück Messing« mit dem anderen; auch das war symbolisch. Auch sein Tod hatte viele Bedeutungen: Die drei Schurken töteten ihn, weil er sich weigerte, ihnen das Freimaurerwort zu verraten. Pike liefert den nützlichen Hinweis, dass die drei Wunden Hirams am Kopf, der Kehle und am Herzen den spirituellen Tod der Menschheit durch Tyrannei und Aberglauben darstellen: Die Kopfwunde steht für den Tod des Gedankens (Gedankenkontrolle), die Wunde an der Kehle für die Unterdrückung der freien Rede (Zensur), und der Stich ins Herz bedeutet, dass normales menschliches Fühlen verkümmert und stirbt, wenn der Mensch seine Gedanken weder denken noch ausdrücken darf (im klinischen Jargon: Narzismus und Soziopathie). Das Ziel der Freimaurerei ist es, in Pikes Worten, diese drei Wunden des menschlichen Geistes zu bekämpfen und die Freiheit des Gedankens, des Wortes und des Bewußtseins zurückzugewinnen.  
 

 

 

 
 
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