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Coombe-Tennant

 
       
  Coombe-Tennant, Winifred Margaret Serocold, gebrauchte als Medium das Pseudonym Mrs. Willett (1874-1936), engl. Automatistin. Sie war kein Berufsmedium, sondern arbeitete als Friedensrichterin und Politikerin; ihre medialen Fähigkeiten hatten sich nach dem Tode ihrer Tochter entwickelt. C.-T. war wesentlich an den Kreuz-Korrespondenzen beteiligt. Als Palm Sunday Case (»Palmsonntagsfall«) wurde eine Reihe automatischer Niederschriften der C.-T. aus der Zeit 1912-18 bekannt, die sich auf das Privatleben A. J. Balfours bezogen: Die angebliche Urheberin der Botschaften war Mary Lyttelton, mit der Balfour sich verloben wollte und die an einem Palmsonntag gestorben war. C.-T. schrieb in der Regel nicht in Trance, sondern bei vollem Bewußtsein, dennoch verstand sie ihre Texte oft selber nicht. — Ein Beispiel aus dem Palm Sunday Case: »Die May Flower — das Schiff, das in die Neue Welt fuhr. Aber es ist kein Schiff, über das ich rede, ich will von einer Person sprechen ... Ein schlankes Mädchen, II 3 mit sehr vollem Haar in zwei schweren Zöpfen ... Was hat sie mit Coma Berenice zu tun?« Der Text ist in zweierlei Hinsicht interessant. Er zeigt, wie in die Niederschrift Deutungen der paranormalen Information durch das Medium mit einfließen: May Flower [engl.; Maiblume] steht für ein Mädchen, aber gleichsam die erste Assoziation des Mediums dazu ist nicht das Mädchen, sondern ein hist. Faktum, das Schiff May Flower (mit dem die Pilgrim Fathers 162o in Cape Code, Massachusetts, landeten). Außerdem werden Anspielungen gemacht, die C. offensichtlich nicht versteht: May bezieht sich auf Mary Lyttelton, die — im Mai geboren — in der Familie »May« gerufen wurde. Auf dem Sterbelager wurde Mary Lytteltons Haar abgeschnitten, und Balfour erhielt eine Strähne davon, die er in einem Kästchen aufbewahrte. (Haaropfer gehörten in der Antike zu den die Hochzeit vorbereitenden Riten.) De Coma Berenice ist ein Gedicht von Catull über die Römerin Berenice, die im Tempel ihr Haar für die sichere Heimkunft ihres Gemahls opferte. Im Herbst 1929, ein halbes Jahr vor dem Tode Balfours, besuchte ihn die C.-T. Bei der Musik eines Beethoventrios fiel sie in Trance und schilderte, wie »jemand« (von Balfour als Mary Lyttelton gedeutet) kam und sich zu Balfour hinunterbeugte. C.-T. betonte, es sei kein Phantom gewesen, sondern habe sich um eine Wahrnehmung des geistigen Auges gehandelt: vielleicht ein »Abzapfen« von Erinnerungen Balfours, die die Musik bei ihm ausgelöst hatte? —Nach C.-T.s Tod trat W. H. Salter an —» Cummins heran, mit der Frage, ob sie Botschaften der verstorbenen Mutter eines Majors C -T. empfangen könne. Das Medium wußte nicht, daß »Mrs. Willett« und C.-T. identisch waren, und im Laufe von 3 Jahren entstand eine Serie automatisch empfangener Nachrichten, die scheinbar von C.-T. stammten, Daten aus deren Familienleben betrafen und teilweise auch den Balfour-Lyttelton-Komplex berührten — darunter eine Beschreibung der Ereignisse in Balfours Zimmer 1929: »Vor einigen Jahren verbrachte ich eine seltsame Stunde in einem Zimmer, als einer von dreien. Wir hörten große Musik, und alles war voll Friede. Aber die Musik trug mich nicht hinweg. Sie rief einen unsichtbaren Toten herbei ... eine Frau in altmodischem Kostüm. Sie entstammte einer anderen Epoche ... so anziehend, die verkörperte Jugend ... mit schwerem wunderschönem Haar ...«  
 

 

 

 
 
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