Volltextsuche:        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   #   

 

   

Cagliostro, Alexander Graf von

 
       
  (1743-1795 ), hieß eigentlich Guiseppe Balsamo und war der Sohn eines sizilianischen Bauern. C. war, was man einen begnadeten Schwindler nennen würde. Er verstand es ausgezeichnet, den Reichen und Mächtigen seiner Zeit das Geld aus der Tasche zu ziehen. C. war Gast an den wichtigsten Königshöfen seiner Zeit, z. B. Belgien, England, Frankreich, Italien und Rußland. Dort trat er entweder als Alchemist (Alchemie) auf, der behauptete, im Besitz des Steins des Weisen zu sein, mit dessen Hilfe er die Schatzkammern der jeweiligen Fürsten und Könige mit Gold zu füllen versprach (gegen entsprechendes Honorar), oder er gab sich als Großmeister der von ihm gegründeten ägyptischen Freimaurerei aus. In der letzteren Position verkaufte er an den Adel Einweihungen in diese Freimaurerei zu für damalige Zeiten extrem hohen Preisen. Berühmt-berüchtigt wurde C. durch die „Halsbandaffäre", einen Skandal, der das vorrevolutionäre Frankreich erschütterte. Diese Geschichte wirft ein bezeichnendes Licht auf C. Zusammen mit der Gräfin Lamothe-Valois informierte er den bei Hof in Ungnade gefallenen Kardinal von Straßburg, daß dieser die Gunst der Königin Marie Antoinette durch ein kostbares Halsband wiedererringen könnte. Sie fälschten Liebesbriefe und arrangierten ein nächtliches Rendezvous zwischen dem Kardinal und einem Straßenmädchen, das sie als Marie Antoinette verkleidet hatten. Der Schwindel flog auf, und es kam zu einem Prozeß in den Jahren 1785/86, der das Ansehen des französischen Königshauses schwer in Mitleidenschaft zog. Alexandre Dumas (1802-1870) schuf aus dieser Geschichte einen seiner bekanntesten Romane „Das Halsband der Königin". 1789 wurde C. in Rom von der Inquisition wegen Ketzerei zum Tode verurteilt, 1791 wurde das Todesurteil in eine lebenslängliche Freiheitsstrafe umgewandelt. Die von C. geschaffene ägyptische Freimaurerei lebte fort und wurde später in den sogenannten Memphis Misraim Ritus der Freimaurerei aufgenommen. Da der Memphis Misraim Ritus auch ein Freimaurerorden war, der bei der Gründung des Ordo Templi Orientis Pate stand, existieren heute noch Spuren von C.’s Schöpfung. Johann Wolfgang von Goethe hat sich in seinem satirischen Theaterstück „Der Großkophta" über C. und dem ihm verfallenen Adel auf bissige Art und Weise lustig gemacht.  
 

 

 

 
 
Diese Seite als Bookmark speichern :
 
 

 

 

 
 
<< vorhergehender Begriff
 
nächster Begriff >>
Cagliostro, Alessandro Graf von
 
Cahagnet, Alphonse
 
     

 

Weitere Begriffe : Hoor-paar-Kraat | Berserker | Goldmacherei
 
Lexikon Esoterik |  Impressum |  Rechtliche Hinweise |  Datenschutzbestimmungen |  Lexikon Religion
Copyright © 2010 Lexikon der Esoterik & Religion. All rights reserved.