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Es gibt tausende von Berichten über Katzen oder Hunde, die weite Strecken zurücklegten, um zu ihren Besitzern zurückzukehren oder sie gar auf geheimnisvolle Weise wieder zu finden. Erst in jüngster Zeit begannen Wissenschaftler, derartige Geschichten genau nachzuprüfen. Folgt man den Feststellungen des russischen Forschers Wladimir M. Bechterew und seines amerikanischen Kollegen Robert L. Morris, so sind außersinnliche Wahrnehmungen überall im Tierreich anzutreffen.
Neben den sowieso entschieden besser funktionierenden »normalen« Sinnen der Tiere sei auch ihr 6. Sinn stärker entwickelt. Vor allem weise vieles auf telepathische Fähigkeiten hin. Anders könnte auch die lange Reise des Mischlinghundes Bobbie in den USA nicht erklärt werden. Bobbie, Mischling aus Schäferhund und Collie, war im Alter von zwei Jahren von seinem Besitzer, der in Oregon ein Restaurant betrieb, während eines Sommerurlaubs im US Bundesstaat Indiana getrennt worden. Der treue Hund Bobbie suchte sein Herrchen. Es fiel ihm schwer, sich zu orientieren. Er näherte sich seiner Heimat, dem an der Westküste gelegenen Oregon, nur auf Umwegen. Zuerst machte er einen großen Umweg von 1 500 Kilometern, bei dem er seinem Heimatort nur 300 Kilometer näher kam. Erst im Spätherbst fand er den richtigen Weg, der ihn direkt nach Hause führte. Er durchquerte die Bundesstaaten Illinois und Iowa, schwamm durch den von Eisschollen bedeckten Missourifluss und überquerte im Winter die gefährlichen, verschneiten Rocky Mountains. Dabei hielt er nicht die Route ein, die sein Besitzer auf dem Hinoder Rückweg gefahren war. Bobbie legte tausende von Kilometern durch Gebiete zurück, die er nie gesehen oder gerochen hatte. Wenn er müde oder hungrig war, blieb er ein paar Tage bei freundlichen Bauern. In Des Moines in Iowa verbrachte er das Erntedankfest und blieb noch ein paar weitere Wochen bei einer netten Familie. Dann machte er sich wieder auf den Weg. Im Februar, sechs Monate nach Beginn der ungewöhnlichen Reise, kam Bobbie völlig entkräftet in Oregon an. Doch das Haus, in dem er vorher mit seinem Besitzer gelebt hatte, war leer. Er schlief eine Nacht und ging in die Stadt, zum Restaurant seines Herrchens. Im ersten Stock lag Frank Brazier und schlief. Bobbies 5 000 Kilometer lange Reise war zu Ende. Hunderte Menschen, bei denen Bobbie zu Gast war oder die ihn auf der Reise beobachteten, wurden von Wissenschaftlern befragt. So konnte der lange Heimweg genau rekonstruiert werden. Das Fazit der Wissenschaftler: Die Heimkehr Bobbies war nur mit außersinnlichen Wahrnehmungen möglich, wie sie bei Menschen noch nicht beobachtet wurden.
Zahlreich sind die Berichte von Tieren, deren Verhalten vor Katastrophen viele Menschen retteten. 1963 gerieten die Tiere im Zoo von Skopje (Mazedonien) schon Stunden bevor ein Erdbeben die Stadt zerstörte außer sich. Sie warfen sich gegen die Gitter, rasten im Kreis umher oder brüllten. Einige hundert Bewohner der Stadt nahmen das außergewöhnliche Verhalten, das im Radio gemeldet wurde, zum Anlass, die Stadt zu verlassen. Sie entkamen dem Inferno.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden in Europa häufig Hunde, Katzen und andere Tiere beobachtet, um festzustellen, ob ein Bombenangriff bevorstand. Man achtete besonders auf Verhaltensänderungen bei Katzen. Sträubte sich das Rückenhaar der Katzen und gingen die Tiere gar auf einen Luftschutzkeller zu, taten die Menschen es ihnen nach. Fast immer folgte dem außergewöhnlichen Verhalten der Tiere ein Angriff.
Professor Hans Bender, der in Freiburg den ersten Lehrstuhl für Parapsychologie innehatte, sammelte mehr als 500 verifizierte Beispiele für das Verhalten von Tieren vor Katastrophen. Darunter war auch die Geschichte der Gans von Freiburg. Vor dem schlimmsten Bombenangriff auf die Stadt, kurz vor Beendigung des Krieges, fiel das ungewöhnliche Verhalten einer Gans in einem Park auf. Alle 15 Minuten gab das Tier wilde Schreie von sich und schlug mit den Flügeln. Hunderte von Menschen, die das Gebaren der Gans ernst nahmen, gingen in die Luftschutzkeller – und überlebten. Die Gans kam im Bombenhagel um. Nach dem Krieg setzten die Freiburger ihr ein Denkmal. |
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